Amazon Fire Phone Test: Ausstattung
Ausstattung und Funktionen des Fire Phones: Alles drin und mehr
Die kleinen technischen Hexereien Dynamic Perspective und Firefly setzen natürlich auch einiges an Leistung voraus. Und die bringt das Fire Phone - zu dem 2,2 GHz Snapdragon 800 Vierkern-Prozessor gesellen sich 2 GB RAM. Damit ist das Fire Phone zumindest in Sichtweite zu aktuellen Top-Geräten wie dem Samsung Galaxy S5 oder dem LG G3. Auch abseits besonders anspruchsvoller Apps sorgt das für eine angenehm flüssige und reaktionsschnelle Bedienung - störende Ruckeleien und überlange Ladezeiten bleiben aus.
Was die Konnektivität angeht, ist das Fire Phone auf dem aktuellen Stand - neben HSDPA beherrscht es auch den modernen Mobilfunkstandard LTE für Surfgeschwindigkeiten von bis zu 150 Mbit/s. Genauso sind schneller WLAN-Funk (WLAN ac), GPS Satellitenortung, Bluetooth 3.0 und ein NFC-Modul mit an Bord.
Das Fire Phone wird als Gerätevariante mit 32 oder 64 Gigabyte internem Speicher angeboten, der sich leider nicht über Speicherkarten erweitern lässt. Ähnliches gilt für den fest verbauten 2.400 mAh Akku, mit dem es das Smartphone in der Praxis zudem nur knapp durch den Tag schafft - ein echter Schwachpunkt.
Ausstattung
- 2,2 GHz Quad-Core Prozessor
- 2 GB RAM
- Firefly Scan-Funktion
- LTE mit bis zu 150 Mbit/s
- schnelles WLAN ac
- Video- und Texterkennung per Firefly noch recht unausgereift
- relativ schwacher Akku
- Akku nicht austauschbar
- Speicher nicht erweiterbar
Smartphone Check
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Amazon Fire Phone Datenblatt
Alle technischen Daten -
Amazon Fire Phone Test
Smartphone im Praxistest
Amazon Firefly - Glühwürmchen als Shopping-Assistenten
Kommen wir jetzt aber endlich zur Hauptattraktion des Amazon Fire Phones - der Firefly Funktion. Um den Firefly-Modus aufzurufen, hat Amazon seinem Smartphone sogar eine eigene Taste unterhalb der seitlichen Lautstärkewippe spendiert. Per Knopfdruck landet der Nutzer so aus jeder Anwendung und jedem Untermenü direkt im Firefly-Modus.
Amazon Firefly nutzt die Kamera und das Mikro des Smartphones und kombiniert Text-, Bild- und Audio-Erkennung zu einem umfassenden Software-Assistenten. Die Grundidee ist so ambitioniert wie simpel: Firefly erkennt automatisch Bücher, Produktverpackungen, Musikstücke und Filmschnipsel, die mit dem Gerät im Firefly-Modus eingefangen werden.
Ist der Modus aktiviert, wird die Kameraansicht abgedunkelt und mit herumschwirrenden Lichtpunkten bevölkert. Macht der Scanner ein Produkt vor der Kamera aus, legt sich der Firefly-Schwarm um das Objekt und nur einen Moment später erscheint am unteren Displayrand der - hoffentlich korrekte - Eintrag aus der Produktdatenbank von Amazon.
Warum Amazon die Funktion integriert und zum Herzstück seines Debut-Smartphones gemacht hat, ist vom Start weg offensichtlich: Der Nutzer soll möglichst schnell in den Amazon-Shop oder zu einem der anderen Amazon-Dienste bugsiert werden.
Für passionierte Amazon-Shopper könnte Firefly so zur Liebe auf den ersten Blick werden. Für alle anderen fällt der tatsächliche Nutzen natürlich geringer aus - zum schnellen Preisvergleich im Laden oder zum Ausfindigmachen dieses einen Songs im Radio taugt es aber grundsätzlich auch für Nutzer, die weniger im Amazon-Ökosystem verhaftet sind.
Und wie gut funktioniert Firefly?
Keine Frage: Im Test sorgte die Firefly-Funktion immer wieder für echtes Erstaunen. Gerade Buch- und DVD-Umschläge hat der Scanner tatsächlich in den allermeisten Fällen zielgenau erkannt. Aber auch viele andere Produkte, von der Routerverpackung bis hin zur Evian-Wasserflasche konnte das Fire Phone erfolgreich identifizieren - auch wenn die Fehlerquote hier erwartungsgemäß ungleich höher lag.
Zuverlässig hat in unseren Tests auch die Musikerkennung über Firefly funktioniert. Das lässt sich allerdings auch über vergleichbare Konkurrenzdienste sagen - weshalb der ganz große Wow-Effekt letztlich ausblieb. Am Rande des Totalausfalls bewegte sich im Test hingegen die Film- und Serien-Erkennung. Anders als es die Promobilder von Amazon vermuten lassen, kommt die Kamera hier nicht zum Einsatz, stattdessen müht sich Firefly hier, Videos über den eingefangenen Ton-Ausschnitt zu identifizieren.
Das aber gelang nur in den seltensten Fällen, wobei zudem schwer auszumachen ist, worauf Firefly am ehesten anbeißt. So gehörte beispielsweise eine vergleichsweise eher unscheinbare Dialog-Szene aus dem Serienklassiker Twin Peaks zu den wenigen Videos, dem das Fire Phone im Amazon-Katalog einen Treffer zuordnen konnte. Der Vorspann mitsamt Titelmelodie ließ die Video-Erkennung dagegen ratlos zurück. Immerhin: Bei der Gegenprobe über die Musikerkennung lieferte Firefly wiederum das passende Soundtrack-Album. Positiv ausgedrückt: An dieser Stelle bleibt noch viel Luft nach oben.
Noch im Beta-Stadium befindet sich die Texterkennung und -übersetzung mit Firefly. Kurze Textschnipsel findet die Kamera zwar flott, beim Einlesen kommt es aber immer wieder zu Fehlern. Die Übersetzungen sind, wie von ähnlichen Übersetzungsprogrammen gewohnt, mal verständlich, mal bizarr. Zum Kopieren oder Übersetzen von längeren Textpassagen taugt die Funktion jedenfalls noch nicht, zur schnellen Orientierung auf Reisen schon eher.
Bereich und Gewichtung | Kriterien | Testurteil | weitere Infos |
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Bedienung und Display Gewichtung 40% |
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82/100 |
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Funktionen und Ausstattung Gewichtung 40% |
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86/100 |
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Kamera Gewichtung 20% |
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80/100 |
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Gesamtwertung |
alle |
83/100 |