Handynetze
Mobilfunknetze in Deutschland - welches ist das beste?
Die Auswahl an Tarifen zum Internetsurfen und Telefonieren mit dem Smartphone ist groß. Doch wie gut ein Tarif wirklich ist, zeigt sich erst beim Netz. Die Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland betreiben eigene Netze, das D1-Netz, das D2-Netz und das gemeinsame Telefónica-Netz. SMARTWEB stellt die Netze vor und verrät, welches vorn liegt.

SMARTWEB Netztest: So gut sind die Mobilfunknetze
Testergebnis 09/2023
Die Netze im Überblick: Telekom, Vodafone und o2
Um mit dem Smartphone, Tablet & Co. ohne WLAN-Verbindung telefonieren, simsen oder im Internet surfen zu können, wird die Verbindung zu einem Mobilfunknetz vorausgesetzt. In Deutschland haben Handynutzer die Wahl zwischen den Netzen drei unterschiedlicher Betreiber: Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland. Während die D-Netze von Vodafone und der Telekom mit einer sehr hohen Verfügbarkeit auftrumpfen, liegt das o2 Netz von Telefónica mit deutlich mehr Funklöchern hinten.
Welches Mobilfunknetz in den Kategorien Internet und Daten, Netzabdeckung und Telefonie am Besten abschneidet, haben wir im Rahmen unseres SMARTWEB Netztests ermittelt. Auf dem Thron sitzt aktuell das Netz der Deutschen Telekom, welche sich den Sieg durch die Bank mit Spitzenwerten verdient hat. An zweiter Stelle liegt das Vodafone Netz. Insbesondere in puncto LTE-Verfügbarkeit und Sprachqualität kann der Netzbetreiber gut mit dem Erstplatzierten mithalten. Auf dem letzten Platz hat sich zwar das o2 Netz niedergelassen, jedoch konnte der Anbieter mit deutlichen Fortschritten beim Ausbau und der Qualität des Mobilfunknetzes überzeugen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Netze insbesondere im Hinblick auf den 5G-Ausbau in Zukunft entwickeln. Alle Details zum Netztest: Mobilfunknetze im Test
Inhalte auf dieser Seite
- Telekom Netz: Das beste Mobilfunknetz in Deutschland
- Vodafone Netz: Starke Werte bei der Verfügbarkeit & Telefonie
- o2 Netz: Schlusslicht mit viel Potenzial
- SMARTWEB Netztest: Gesamtergebnisse im Vergleich
- Telekom und Vodafone: Welche Anbieter nutzen die D-Netze?
- Mobilfunknetz von Telefónica: Die Anbieter im Überblick
- Entwicklung: Von A- bis E-Netz, von GSM bis LTE
Telekom Netz: Das beste Mobilfunknetz in Deutschland
Das D1-Netz der Telekom gilt als leistungsstärkstes Handynetz in Deutschland. Durch den starken LTE-Ausbau bietet das Netz des Mobilfunkanbieters Bei der Nutzung des mobilen Internets Download-Raten von bis zu 300 Mbit/s und damit auch besonders hohen Komfort. Um den Mobilfunk auf die neuen LTE-Frequenzen ausweiten und entsprechende Angebote dem Nutzer flächendeckend zur Verfügung stellen zu können, rüstet die Telekom ihr Netz seit Jahren verstärkt auf.
Dass sich die kontinuierlichen Bemühungen lohnen, wird auch in unserem SMARTWEB Netztest deutlich. In allen Teilkategorien konnte sich die Telekom Bestwerte sichern und sich so den Gesamtsieg mit 94 von 100 möglichen Punkten holen.
Vodafone Netz: Starke Werte bei der Verfügbarkeit & Telefonie
Ebenfalls mit guten Testresultaten kann das Mobilfunknetz von Vodafone glänzen. Was die LTE-Verfügbarkeit der Haushalte in Deutschland betrifft, liegen sowohl das D1-Netz der Telekom als auch das D2-Netz von Vodafone nahezu gleichauf. Die höchste Punktzahl konnte der Netzbetreiber für sich allerdings in Sachen Telefonie & Sprachqualität erreichen. Kritik gibt es hingegen bei der Datenperformance: Obwohl die maximale Geschwindigkeit mit 500 Mbit/s bei Vodafone am höchsten liegt, fällt der Surf-Speed in der Praxis niedriger als bei der Telekom aus.
Für das insgesamt gute Ergebnis hat das Vodafone Netz mit 90 von 100 Punkten sich den verdienten 2. Platz gesichert.
o2 Netz: Schlusslicht mit viel Potenzial
Das o2 Handynetz belegt den letzten Platz in unserem SMARTWEB Mobilfunknetztest. Aktuell kann das o2 Netz nicht mit dem Tempo und der LTE Verfügbarkeit der D-Netze mithalten. Die maximal möglichen Datenraten in den D-Netzen sind höher und auch die Netzabdeckung ist deutlich besser. Die größten Nachteile gibt es immer noch beim mobilen Internetsurfen in ländlichen Gebieten. Dass o2 den Rückstand in naher Zeit aber immer weiter verringern kann, zeigen die deutlichen Fortschritte, die seit der Fusion mit dem ehemaligen E-Plus Netz gemacht wurden.
Bis das o2 Netz zur Konkurrenz aufschließt, ist es nur noch eine Frage der Zeit. Für den aktuellen Stand des Mobilfunknetzes vergeben wir jedoch nur 87 von maximal 100 Punkten.
SMARTWEB Netztest: Gesamtergebnisse im Vergleich
Wie schneiden die Mobilfunknetze im direkten Vergleich ab? Wir haben uns die Auswertungen der Testergebnisse von den Fachzeitschriften Connect und Chip genauer angesehen und mithilfe unserer individuell gewichteten Testkategorien eine Rangfolge erstellt. Der Netzverfügbarkeit wurde mit 40% die größte Bedeutung zugeordnet, während Internet & Daten und Telefonie mit jeweils 30% eingestuft wurden.
Quelle: www.smartweb.de | Anbieter-Test 09/2023
Netzbetreiber | Test 09/2023 |
---|---|
![]() Testsieger: | SEHR GUT (1,3) |
![]() 2. Platz: | GUT (1,6) |
![]() 3. Platz: | GUT (1,9) |
Telekom und Vodafone: Welche Anbieter nutzen die D-Netze?
Natürlich bieten nicht nur die Netzbetreiber, sondern auch andere Provider Mobilfunktarife an. Sowohl das Netz von Vodafone als auch der Telekom kommen dabei zum Einsatz. In der folgenden Tabelle haben wir deshalb die wichtigsten Premium-Anbieter und Discounter zusammengestellt, die das D-Netz von Telekom oder Vodafone zur Verfügung stellen.
Anbieter | Netz | 5G | Datenautomatik | Mehr Infos |
---|---|---|---|---|
![]() |
Telekom Netz |
ja |
nein |
|
![]() |
Vodafone Netz |
ja |
nein |
|
![]() |
Telekom Netz |
nein |
nein |
|
|
Telekom Netz |
nein |
nein |
|
![]() |
Vodafone Netz |
nein |
nein |
|
![]() |
Telekom Netz |
nein |
nein |
Mobilfunknetz von Telefónica: Die Anbieter im Überblick
Wer nicht das Netz von der Telekom oder Vodafone nutzt, surft in aller Regel im gemeinsamen von Telefónica Deutschland. Der wohl bekannteste Provider sind o2 und 1&1, aber auch kleinere Marken wie Blau und winSIM sind im Netzverbund von Telefónica vertreten. In unserem SMARTWEB Netztest hat das gemeinsame Mobilfunknetz den dritten Platz mit der Gesamtnote GUT (1,9) und 87 von maximal 100 Punkten belegt.
Anbieter | Netz | 5G | Datenautomatik | Mehr Infos |
---|---|---|---|---|
![]() |
225 Mbit/s |
ja |
nein |
|
![]() |
225 Mbit/s |
ja |
nein |
|
![]() |
21,6 Mbit/s |
nein |
nein |
|
|
50 Mbit/s |
nein |
abwählbar |
|
|
50 Mbit/s |
nein |
abwählbar |
|
|
25 Mbit/s |
nein |
nein |
|
![]() |
21,6 Mbit/s |
nein |
nein |
Entwicklung: Von A- bis E-Netz, von GSM bis LTE
Seit den 1950er Jahren gibt es in Deutschland Mobilfunknetze. Die ersten drei, das A-Netz, das B-Netz und das C-Netz, basierten auf einem analogen, nur in Deutschland nutzbarem Standard und wurden von der Deutschen Bundespost betrieben. Mit dem D-Netz wurde 1992 der bis heute bestehende digitale GSM Mobilfunk-Standard eingeführt, der weltweit in über 130 Ländern genutzt wird.
Im selben Jahr wurden zum ersten Mal Betreiberlizenzen an einen privaten Konzern vergeben. Die Mannesmann AG, die 2002 in der Vodafone AG aufging, stach alle weiteren Bewerber aus und wurde zum ersten Konkurrenten der Bundespost und der später aus ihr hervorgehenden Deutschen Telekom. Erst durch die Aufteilung des D-Netzes in D1 (Telekom) und D2 (Vodafone) kam Bewegung in den deutschen Mobilfunkmarkt, der infolge dessen immer mehr Kunden gewinnen konnte. Zunächst jedoch nur im kleineren Rahmen, schließlich kosteten die ersten Mannesmann Handys rund 3.000 DM.
Vier Anbieter für den freien Markt
1994 ging das bisher letzte Betreibernetz, das E-Netz, an den Start. Lizenzen gingen zunächst an E-Plus, drei Jahre später dann an Viag Interkom, heute in die Telefónica Tochter o2 integriert. Das E1-Netz von E-Plus und das E2-Netz von o2 basieren in erster Linie auf Mobilfunkfrequenzen mit kürzerer Reichweite als die im D-Netz genutzten Frequenzen. Dennoch sind heutzutage störungsfreie Sprachverbindungen in allen vier Anbieternetzen so gut wie deutschlandweit möglich.
Der Weg zum mobilen Internet
Um auch mobile Internetnutzung anbieten zu können, ersteigerten alle vier Betreiber im Jahr 2000 dafür geeignete UMTS-Frequenzen von der Bundesnetzagentur. Eine Investition, die sich spätestens mit Einführung der ersten Smartphones als sinnvoll erwiesen hat. Da jedoch auch hier nur begrenzte Kapazitäten verfügbar sind, wurde sehr bald der Datenbeschleuniger HSPA+ in die vier Netze integriert, der Leistung und Geschwindigkeit bei Datentransfers erhöht. In gut ausgebauten Gebieten, aktuell vor allem im D-Netz, ermöglicht das Technologie-Upgrade für die mobile Internetnutzung Surfgeschwindigkeiten von bis zu 42,2 Mbit/s.
LTE (4G): Mobilfunk der neuen Generation
Die nächste Stufe der Entwicklung wurde im Mai 2010 durch die Versteigerung der LTE-Frequenzen durch die Bundesnetzagentur ermöglicht. Hier erwarben die Telekom (D1), Vodafone (D2) und o2 (E2) weitere Lizenzen, die langfristig zur flächendeckenden mobilen Datenübertragung mit bis zu 100 Mbit/s Download-Geschwindigkeit verwendet werden sollen. Der Netzausbau läuft derzeit noch immer auf Hochtouren und in vielen Gebieten steht LTE für die mobile Nutzung bereits zur Verfügung. Aber auch mit 100 Mbit/s ist die Grenze noch lange nicht erreicht, denn im Spätsommer 2013 rüsteten Vodafone und die Telekom ihre Netze mit dem erweiterten Standard Category 4 (LTE Cat4) auf, was den Maximal-Speed auf 150 Mbit/s erhöhte.
Mittlerweile bietet die Telekom ihren Kunden sogar Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s an. Vodafone ist derzeit bei bis zu 500 Mbit/s angelangt und stellt damit aktuell den höchsten Surf-Speed zur Verfügung. Mit maximal 225 Mbit/s liegt das o2 Netz noch weiter hinten. Zudem kommt der Datenbeschleuniger LTE Advanced zum Einsatz, ebenfalls ein reines Upgrade der bestehenden Technologie, ähnlich wie HSDPA+. Dieser stellt Download-Raten von bis zu 1000 Mbit/s bereit.
Das neue Gigabit-Zeitalter: Fortschritte beim 5G-Ausbau
Als Nachfolger von LTE gewinnt die fünfte Generation des Mobilfunks seit 2019 stetig an Verbreitung. In diesem Jahr hat die Bundesnetzagentur die Frequenzen für die neue 5G-Infrastruktur versteigert und dabei unerwartet hohe Summen an Geld generiert. Hinter dem neuen Mobilfunkstandard liegt eine Technologie, welche die Datenübertragung quasi in Echtzeit ermöglicht und dabei etwa im Idealfall für Reaktionszeiten unter einer Millisekunde sorgen soll. Genau genommen ist die Funktechnik dazu imstande, die Download-Geschwindigkeit auf 10 Gbit/s zu steigern. Zum Vergleich: Mit LTE sind aktuell "nur" bis zu 1 Gbit/s realisierbar.
Telekom, Vodafone und Telefónica machen Tempo bei 5G
Die Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland arbeiten seit Ersteigerung der 5G-Frequenzen mit Hochdruck am Ausbau der neuen Mobilfunknetze. Dabei legen alle Netzbetreiber ein unterschiedlich hohes Tempo an den Tag. Die Telekom versorgt bereits zahlreiche Städte und Gemeinden in Deutschland mit dem ultraschnellen Internet. Geplant ist, bis Ende 2020 mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung mit dem Mobilfunkstandard ausstatten zu können. Bislang hat die Telekom in Sachen 5G-Netzausbau die Nase vorn und bietet die Technologie ebenso in ländlichen Regionen an.
Aber auch Vodafone ist mit der Entwicklung des 5G-Netzes gut dabei. Die Technik-Experten des Mobilfunkanbieters sorgen mit neuen Technologien und Kooperation sorgen ebenso schon seit 2019 dafür, dass die hauseigenen 5G-Antennen in Deutschland funken. Seitdem geht es steil mit dem Netzausbau auf dem Land und in Städten voran. Bis zum Ende des Jahres ist die 5G-Verfügbarkeit für mehr als 10 Millionen Menschen angedacht.
Telefónica Deutschland ist mit seinem 5G-Netz deutlich später an den Start gegangen, arbeitet jedoch schon länger intensiv an der Entwicklung des Mobilfunkstandards. Los ging es in den fünf größten Metropolen des Landes: Berlin, Hamburg, Köln, München und Frankfurt am Main. Unmittelbar darauf folgten weitere Großstädte in Deutschland. Bis Ende 2022 soll das o2 5G-Netz in 30 Großstädten für insgesamt 16 Millionen Einwohnern zur Verfügung stehen und bis spätestens 2025 möchte der Konzern sogar ganz Deutschland mit der neuen Funktechnik versorgen.