Huawei P9 Lite

Mit dem P9 Lite hat der chinesische Hersteller Huawei auch seinem 2016er Flaggschiff-Modell P9 wieder eine günstigere Variante zur Seite gestellt. Im Gegensatz zum "Original" müssen natürlich einige Abstriche gemacht werden, insgesamt hat Huawei aber - wie schon bei der Lite-Version des Huawei P8 - ein ansprechendes Gesamtpaket geschnürt.

Den grundlegenden Formfaktor hat das P9 Lite vom großen Vorbild geerbt: Wie das P9 verfügt das Lite-Modell über einen 5,2 Zoll großen Bildschirm und auch die übrigen Abmessungen weichen nicht allzu stark ab. Insgesamt ist das P9 Lite ein wenig dicker und ausladender, aber mit 147 Gramm kaum schwerer. Das allerdings ist dem verwendeten Material geschuldet, denn anders als beim P9 ist beim P9 Lite nur der Gehäuserahmen aus Metall, die Abdeckung auf der Rückseite besteht aus Kunststoff.

Wie beim P9 sitzt auch auf der Rückseite des P9 Lite ein Fingerabdrucksensor. Der ermöglicht nicht nur die unkomplizierte Autorisierung von Bezahlvorgängen, sondern wird auch für Komfortfunktionen wie die prompte Aufhebung der Displaysperre genutzt.

Starkes Display, solide Rechenleistung

Das Display des P9 Lite präsentiert sich hell, kontrastreich und farbstark. Als Auflösung bietet es Full-HD mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten bei einer ansehnlichen Pixeldichte von 423 ppi. Auch in Sachen Rechenleistung weiß das Huawei P9 Lite durchaus zu überzeugen, wenngleich natürlich keine Highend-Performance zu erwarten ist. Als Prozessor kommt die von Huawei entwickelte Octacore-Einheit Kirin 650 zum Einsatz, die über vier mit 2 GHz und vier mit 1,7 GHz getaktete Kerne verfügt. An Arbeitsspeicher stehen 3 Gigabyte zur Verfügung.

Der interne Speicher wiederum ist auf 16 GB beschränkt, wobei durch das Betriebssystem sowie diverse vorinstallierte Software zunächst sogar nur 7,5 GB nutzbar sind. Zum Glück lässt sich der Speicherplatz über eine microSD-Karte um bis zu 128 GB erweitern. Das gilt jedoch nur, solange der entsprechende Slot nicht durch eine zweite SIM-Karte belegt ist - das Huawei P9 Lite kann wahlweise nämlich auch als Dual-SIM Handy genutzt werden.

Für schnelles mobiles Surfen unterstützt das Huawei P9 Lite LTE Verbindungen mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s. Für die Anbindung ans Heimnetzwerk und an Hotspots wiederum steht WLAN n bereit, der neuere Standard WLAN ac wird dagegen nicht unterstützt. Darüber hinaus verfügt das Smartphone über Bluetooth 4.1, Satellitennavigation per GPS und Glonass sowie ein NFC-Modul.

Normalo-Kamera statt Leica Dual-Objektiv

Ein Highlight des Huawei P9 war seine von Leica mitentwickelte 12 Megapixel Doppel-Kamera, bei der eine Monochrom-Kamera zusätzliche Bildinformationen lieferte. Auch bei schlechteren Lichtverhältnissen waren so besonders gute Aufnahmen möglich.

Beim P9 Lite wurde auf das Leica-System verzichtet, trotzdem schlägt sich die 12 MP-Kamera - zumindest bei guten Lichtverhältnissen - mehr als ordentlich. Bei Aufnahmen im Schummerlicht allerdings schleichen sich schnell die typischen Farbverfälschungen und deutliches Bildrauschen ein. Ambitioniertere Smartphone-Fotografen werden den Profi-Modus zu schätzen wissen, der untere anderem die manuelle Anpassung von Fokus und Belichtungswerten ermöglicht. Für schicke Selfies schließlich hat Huawei dem P9 Lite eine 8 Megapixel-Kamera spendiert, die der alten P9-Frontkamera dank ihrer f/2.0 Blende sogar leicht überlegen sein dürfte.

Huawei P9 Lite Test