Ab 01.07.: Prepaid SIM-Karte nur noch gegen Ausweis-Vorlage

Ab heute müssen Mobilfunkanbieter auch die Nutzer von Prepaid-SIM-Karten namentlich erfassen. Käufer einer Prepaid-Karte müssen sich vor Gebrauch im Ladengeschäft oder online registrieren.

Prepaid Tarife hatten bislang vor allem einen großen Vorteil: Die Nutzung von Prepaid Angeboten war vor allem leicht und unkompliziert möglich. Karte kaufen, ab damit ins Handy oder Smartphone - und schon kann - Guthaben vorausgesetzt - telefoniert, gesimst und im Internet gesurft werden. Damit ist es nun vorbei. Nutzer müssen nun zuvor ein aktuelles Ausweisdokument vorlegen.

Die Bundesregierung schließt mit der Gesetzesänderung eine Sicherheitslücke im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Prepaid-SIM Karten können ab sofort nicht mehr anonym oder unter Angaben eines Fantasienames, sondern nur noch nach erfolgreicher Registrierung genutzt werden. Wer also heute eine SIM-Karte etwa im Elektronik-Handel oder im Supermarkt erwirbt, kann diese zwar nach wie vor problemlos kaufen, vor Gebrauch ist jedoch eine Verifizierung mit den persönlichen Daten notwendig. Hierfür legt der Verbraucher seinen Personalausweis oder seinen Reisepass im Mobilfunk-Store vor. Alternativ kann der Nutzer dies online mittels des Video-Ident-Verfahrens vornehmen. Per Webcam werden die Daten über PC, Laptop, Smartphone oder Tablet an den Provider übermittelt, wodurch ebenfalls eine Erfassung der Ausweisdaten erfolgt. Außerdem ist eine Registrierung per Post-Ident etwa durch die Deutsche Post oder Hermes möglich.

Die Registrierungspflicht trifft wohlgemerkt nur alle neu gekauften Prepaid-SIM-Karten. Ältere, die sich bereits im Umlauf befinden, können ohne Änderung weiter verwendet werden. Für Vertragstarife gilt die Registrierungspflicht in dieser Form nicht. Allerdings werden Kunden- und Zahlungsdaten hier ohnehin genauer und konsequenter erfasst, schon allein, um die Zahlungsfähigkeit zu gewährleisten.