Abgemahnt: Verbraucherzentrale bringt Daten-Automatik bei Base zu Fall
Das hat sich Base anders gedacht: Die angestammte Surf-Flatrate mit Drosselung wollte der Mobilfunkanbieter durch ein eigenes Tarif-Modell ersetzen. Die darin vorgesehene "Daten-Automatik" hat Base jetzt eine Abmahnung durch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen eingebracht. Der Provider will die Tarifänderungen zurücknehmen.
Mobile Flatrates: Unbegrenzt Surfen innerhalb von engen Grenzen
Mit mobilen Daten-Flatrates ist das so eine Sache: Zwar kann mit ihnen tatsächlich zeitlich unbegrenzt mobil gesurft werden, falls dabei aber das im Tarif enthaltene monatliche Inklusiv-Volumen überschritten wird, geht es fortan statt mit UMTS oder LTE Geschwindigkeit nur noch im Schneckentempo online. Soll der Surfspaß länger währen, hat der Nutzer in der Regel die Möglichkeit, die Drosselung seiner Verbindung durch das Nachbuchen von zusätzlichen Highspeed-Volumen zu verhindern.
Stein des Anstoßes: So funktioniert die Datenautomatik von Base
Die neuen Volumentarife, die für Base eine Abkehr von der klassischen Flatrate darstellen sollten, folgten im Grunde genau dem gleichen Prinzip - nur unter anderen Vorzeichen. Auch sie kommen mit einem festgelegten Inklusiv-Volumen, wird dieses überschritten, kommt es jedoch nicht - oder zumindest nicht sofort - zur Drosselung. Stattdessen wird dem Kunden bei einer Überschreitung des Limits automatisch ein Zusatz-Volumen aufgebucht; eine Möglichkeit, diesen Automatismus zu umgehen, gibt es nicht.
Tarifdetails im Online-Shop von Base: Die Automatik lauert in der Fußnote
Diese Daten-Automatik greift bis zu drei Mal pro Monat, erst danach wird der Zugang auf GPRS Geschwindigkeit gebremst. Das ist aber noch nicht alles: Tritt dieser Fall in drei aufeinanderfolgenden Monaten ein, wird der Nutzer direkt auf eine höherwertige Daten-Option mit mehr Inklusivvolumen umgebucht. Auch diese Tarifanpassung geschieht automatisch, der Nutzer wird erst im Nachhinein per SMS über die Umstellung informiert.
Kurzes Zwischenspiel: Verbraucherzentrale schreitet ein
Bei der Verbraucherzentrale NRW stieß die neue Daten-Automatik auf wenig Begeisterung - aus ihrer Sicht würde Base seinen Kunden damit kostenpflichtiges Surfvolumen "ungefragt und alternativlos unterjubeln". Die Organisation reagierte mit einer Unterlassungserklärung, die Base offenbar schnell zum Einlenken bewegt hat.
So wird Base die betreffenden Vertragsbedinungen schon zum 1. August wieder streichen. Ob dabei schlicht die Automatik wegfällt, oder ob Base darüber hinaus weitere Anpassungen an seinen Tarifen vornehmen wird, steht allerding noch nicht fest. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass sich Base schon jetzt nicht mehr auf die "zwangsweise untergeschobene Datenautomatik" berufen kann. Kunden, "die sich nie bewusst für die Automatik entschieden haben", müssen die automatischen Aufbuchungen somit nicht hinnehmen, sondern können widersprechen.
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