Android Silver statt Nexus: Neue Google Smartphone-Offensive
Eine neue Marke könnte das Ende für die günstige Nexus-Reihe bedeuten: Unter dem Banner "Android Silver" soll Google eine neue Smartphone-Initiative in Vorbereitung haben, die auf das Premium-Segment abzielt. Gleichzeitig dürfte diese ein Versuch sein, dem Konzern wieder mehr Kontrolle über Image und Weiterentwicklung des Android-Betriebsystems zu sichern. Denn den teilnehmenden Smartphone-Herstellern und Netzbetreibern werden harte Regeln auferlegt.
Defragmentierungs-Programm: Google gegen Bloatware
Android ist nicht unbedingt gleich Android: Nur allzu gerne passen die großen Smartphone-Hersteller das Google-Betriebsystem speziell für ihre Geräte an und spielen dazu auch gleich noch einen Schwung eigener Anwendungen auf. Dem Suchmaschinen-Giganten ist das ein Dorn im Auge, denn dadurch hat etwa Samsung mit seinem hohen Marktanteil mittlerweile beträchtlichen Einfluss auf die Entwicklung des Google-OS.
Das Android Silver-Programm soll Google wieder mehr Kontrolle verschaffen und nicht zuletzt sogenannte "Bloatware" - zusätzliche Anwendungen, die das System unnötig "aufblähen" - zurückdrängen. Dem Nutzer verspricht dies nicht nur ein schlankeres System, durch die stärkere Standardisierung sollten auch die großen Betriebssystem-Updates schneller auf den Endgeräten landen. Momentan müssen diese nicht selten erst aufwendig durch die Hersteller angepasst werden.
Herstellern, die bei Android Silver mitmachen wollen, wird Google deshalb wohl eine Reihe strikter Vorgaben machen. Sehr wahrscheinlich wird beispielsweise nur eine geringe Anzahl von vorinstallierten Apps erlaubt sein. Außerdem, heißt es, dürfte Google Geräte bevorzugen, die fortschrittliche Hardware- und Software-Features wie ein wasserdichtes Gehäuse oder verbesserte Spracherkennung bieten. Auch wenn Android Silver die günstige Nexus-Linie ersetzt, wird die neue Marke aller Voraussicht nach gezielt das Premium-Segment bedienen.
Eine Milliarde Dollar für Marketing-Push
Seine neue Initiative wird sich Google einiges kosten lassen, Berichten zufolge sei das Unternehmen bereit, bis zu einer Milliarde Dollar in die Hand zu nehmen. Damit sollen die Partner-Unternehmen in erster Linie indirekt unterstützt werden, die Mittel werden vor allem in die Entwicklung und Marketing neuer Geräte fließen.
Um die Android Silver Modelle prominent zu präsentieren, will Google so etwa auch eigene Verkaufsflächen in Ladenlokalen einrichten. Darüber hinaus soll das Verkauspersonal der teilnehmenden Netzbetreiber speziell trainiert werden und Käufer auf Wunsch vom Service-Team durch die Einrichtung des Smartphones inklusive der Migration von Daten von ihrem alten Handy bis hin zum ersten Einkauf im Google Play Store geführt werden.
Erste Silver-Smartphones nächstes Jahr?
Als wahrscheinliche erste Partner für die Zusammenarbeit mit Google werden die Hersteller LG und Motorola gehandelt - andere Schwergewichte wie Samsung oder HTC dürften wesentlich schwerer von Googles Idee zu überzeugen sein. Die ersten Geräte unter dem Android Silver Label, heißt es, dürften nächstes Jahr auf den Markt kommen. Neben den USA und Japan gehört wohl auch Deutschland zu den Regionen, in denen Android Silver als erstes an den Start gehen wird.
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