Blackberry macht Schluss: Keine eigenen Smartphones mehr

Der einstige Smartphone-Pionier Blackberry will selbst keine eigenen Smartphones mehr entwickeln, sondern den Geschäftszweig an externe Partner auslagern. Die Kanadier reagieren mit dem Schritt auf die schwachen Umsatzzahlen der vergangenen Quartale. Auch die Blackberrys mit Android brachten nicht den ersehnten Umschwung.

Es reicht nicht mehr. Die Konkurrenz im Smartphone-Geschäft war zuletzt offenbar zu groß. Wie Blackberry gestern im Rahmen der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen mitteilte, will sich das Unternehmen künftig aus der Entwicklung eigener Smartphones zurückziehen. Man wolle die Herstellung von neuen Geräten Partnern überlassen, um Kosten zu sparen. Anstatt auf Hardware will sich Blackberry voll auf Software-Lösungen und Dienstleistungen für Unternehmen konzentrieren. Durch die Neuausrichtung des Geschäftsmodells soll endlich der Turnaround gelingen.

Ganz überraschend kommt dieser Schritt zwar nicht, dennoch verschwindet mit Blackberry ein echter Smartphone-Pionier und zeitweiliger Marktführer. Bevor Apples iPhones - und später Android Smartphones - ihren Siegeszug antraten, galten die Tastatur-Smartphones von RIM bzw. Blackberry als Nonplusultra. Die Entwicklung hin zu Geräten mit reinem Touchscreen hatte Blackberry aber offenbar verschlafen. Schon das erste Modell ohne physische Tastatur, das Blackberry Z 10, hinterließ zwar einen gefälligen Eindruck, konnte aber nicht genug Käufer überzeugen und scheiterte letztlich auch am hohen Preis.

Selbst die Konzentration auf Smartphones, die nicht mit eigenem Blackberry Betriebssystem, sondern mit Android liefen, brachte nicht den ersehnten Erfolg. Das Blackberry Priv, Ende 2015 erschienen, sollte Android-Funktionalität und die alten Tugenden vereinen, konnte sich aber ebenfalls nicht gegen die starke Konkurrenz behaupten.