Entscheidung gefallen: Grünes Licht für Fusion von o2 und E-Plus
Heute erfolgte nun endlich die offizielle Bestätigung - die EU-Kommission hat der mehr als 8 Milliarden Euro schweren Übernahme von E-Plus durch o2 ihre Zustimmung erteilt. Da der Zusammenschluss die Struktur des deutschen Mobilfunkmarkts einschneidend verändert, ist sie an die vollständige Erfüllung eines Auflagenpakets gebunden.
Durch die Fusion der beiden Anbieter wurden zwei enge Wettbewerber entfernt und die Zahl der deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber schrumpft von vormals vier auf drei. Das rief auch bei der für die wettbewerbsrechtliche Bewertung zuständigen EU-Kommission Bedenken hervor. Letztlich genügte den Wettbewerbshütern aber das von Telefónica vorgelegte Verpflichtungs-Paket, das im Wesentlichen aus drei Maßnahmen besteht.
o2 muss Kapazitäten abgeben
Die grundlegende Stoßrichtung der EU-Kommission ist klar: Im Zuge der anstehenden Unternehmensfusion sollen kleinere "virtuelle" Netzbetreiber gestärkt und die Möglichkeit für einen "kurzfristigen Markteintritt" einer neuen Kraft auf dem Markt geschaffen werden.
Vor dem endgültigen Zusammenschluss wird Telefónica so bis zu 30 Prozent der bestehenden Netzkapazitäten des neuen Unternehmens veräußern müssen. Diese sollen an ein bis drei Drittanbieter wie Drillisch, Freenet oder 1&1 gehen. Dabei wird für die Käufer ein spezieller Kanal für die Sprach- und Datenübertragung eingerichtet werden, außerdem erhalten sie anders als beim geläufigen "Pay-as-you-go" Modell eine im Vorfeld festgelegte Bandbreitenkapazität. Dies soll sie dazu animieren, diese "durch attraktive Preise und innovative Dienstleistungen" voll auszuschöpfen.
Gehen Mobilfunkfrequenzen an einen neuen vierten Player?
Darüber hinaus hat sich Telefónica dazu verpflichtet, einen geringen Teil seiner Mobilfunkfrequenzen zu verkaufen. Dieser soll entweder an die oben aufgeführten virtuellen Netzbetreiber oder an einen neuen Netzbetreiber in Deutschland gehen. In Verbindung mit der nächsten Frequenzauktion durch die Bundesnetzagentur könne sich hier wieder eine vierte Kraft das Rüstzeug für den Markteintritt verschaffen.
Zuletzt soll Telefónica seine bestehenden Großkunden-Vereinbarungen ausweiten. Speziell heißt dies, dass der Netzbetreiber in Zukunft allen Partnern LTE Dienstleistungen für die Aufnahme in eigene Endkundenprodukte anbieten wird. Kleinere Provider und Discounter werden also LTE über das o2 Netz vertreiben können.
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