Es wird viel passieren - Ausblick auf den Mobilfunkmarkt in 2015

SMARTWEB News | , 10:30 Uhr | Ingo Hassa

Mobilfunkmarkt in 2015

Dieses Jahr stehen dem deutschen Mobilfunkmarkt einige einschneidende Veränderungen bevor. Nachdem sich das Kräftegleichgewicht durch die Fusion von o2 und E-Plus bereits stark verschoben hat, könnte nun eventuell sogar ein neuer Netzbetreiber entstehen. Dies und mehr im kurzen Ausblick auf die kommenden Monate...

Neue Nummer Eins: Verschmelzung von o2 und E-Plus schreitet weiter voran
Nach langem Hin und Her ist die Übernahme von E-Plus durch o2 Ende August endgültig von der EU-Kommission abgesegnet worden. Zum 1. Oktober ist sie dann auch offiziell in Kraft getreten. Die Zusammenlegung der beiden Unternehmen dürfte sich noch eine ganze Weile hinziehen, gemessen an der gemeinsamen Kundenzahl ist durch die Fusion jedoch eine neuer Marktführer entstanden - auch wenn die bisherige Nummer Eins Telekom zumindest bei den Postpaid-Kundenverträgen und dem Umsatz weiterhin vorne liegt.

Ob o2 diesen kräftigen Push nutzen kann, um seine Stellung noch weiter auszubauen, muss sich noch zeigen - zumal noch einige Umstrukturierungen anstehen. Teilweise sind diese auch schon bekannt: So wird o2 bis 2018 laut Unternehmensangaben 1.600 der aktuell 9.100 Vollzeitstellen streichen - größtenteils soll es sich hier um die durch die E-Plus Übernahme entstandene Redundanzen handeln (Massiver Stellenabbau: Telefónica Deutschland streicht 1.600 Arbeitsplätze).

Bereit zum großen Angriff? Drillisch geht Shoppen
Darüber hinaus dürfte sich o2 von einigen der Marken in seinem Portfolio trennen - im Fall von Yourfone ist dies auch schon beschlossene Sache. Zum Januar nämlich wird die Drillisch AG die yourfone GmbH mitsamt ihren 235.000 Mobilfunk-Kunden sowie sämtlichen Mitarbeitern übernehmen (E-Plus verkauft Yourfone an Drillisch). Dies wurde bereits im November im Rahmen einer "nicht-bindenden Absichtserklärung" festgelegt. Auf dem Prüfstand dürfte aber unter anderem auch die Dachmarke E-Plus stehen, genauso wie sich einer der konkurrierenden Discounter Türk Telekom Mobil und Ay Yildiz auf der Streichliste wiederfinden dürfte.

Redundanzen ergeben sich für Telefónica Germany durch die Übernahme auch bei den Ladenlokalen. Insgesamt wird der Konzern im Laufe des Jahres 2015 daher von rund 300 der bestehenden o2 und Base Shops entweder verkaufen oder schließen. Auch hier wird die Drillisch AG zum Zuge kommen, die geeignete Shops heraussuchen und Anfang 2015 übernehmen will (E-Plus verkauft Yourfone an Drillisch). Der Verdacht liegt nahe, dass die zugekaufte Marke Yourfone letztlich für das Branding der neuen Drillisch-Shops herangezogen werden könnte.

Auch von den Auflagen, welche die EU-Kommission an das Okay zur E-Plus Übernahme geknüpft hat, wird Drillisch direkt profitieren. Dazu gehört nämlich auch, dass o2 einen festen Teil seiner Netzkapazität einem anderen Anbieter zur Verfügung stellen muss. Hier hat Drillisch nämlich ebenfalls den Zuschlag bekommen - obwohl das Unternehmen mit seinem aktuellen Kundenstamm die zugesprochenen Kapazitäten nicht ansatzweise ausreizen kann. Ein weiteres Indiz dafür, dass Drillisch größere Pläne für seine Aktivitäten auf dem Mobilfunkmarkt hegen dürfte (siehe auch SMARTWEB Mobilfunk Report Q3 2014).

Frequenzauktion der Bundesnetzagentur - Das große Pokern steht bevor
Noch im ersten Halbjahr - wahrscheinlich im April - steht das echte Großereignis an, in dessem Rahmen die Weichen für die nächsten Jahren gestellt werden. Dann nämlich führt die Bundesnetzagentur die nächste große Frequenzauktion durch (Digitale Dividende II - Frequenzversteigerung im 2. Quartal 2015). Versteigert werden hier neben Frequenzen aus der Digitalen Dividende II auch Frequenzen, die aktuell von den Mobilfunknetzbetreibern genutzt werden und Ende 2016 auslaufen. Die o2 Frequenzen werden dabei sogar schon 2015 frei - eine weitere Auflage der EU-Kommission.

Nachdem die Zahl der deutschen Handynetzbetreiber von bisher vier auf nur noch drei geschrumpft ist, hegen die Kartellwächter nicht zuletzt die Hoffnung, dass durch die anstehende Neuverteilung etlicher Frequenzen auch der Weg für einen neuen Netzbetreiber auf dem deutschen Markt freiwerden könnte.



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