EU-Entscheidung: Einheitliche Smartphone-Ladekabel spätestens 2017

Lange hat es gedauert, jetzt sind die Weichen aber endlich gestellt: Am Donnerstag dieser Woche hat das EU-Parlament grünes Licht für einen Gesetzentwurf gegeben, mit dem die Einführung des einheitlichen Ladekabels für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets auf den Weg gebracht wird. Die Umsetzung dieser neuen Verpflichtung wird sich zwar noch etwas hinziehen, spätestens 2017 wird der neue Standard aber stehen.

Einheitlicher Standard soll Geldbeutel, Nerven und Umwelt schonen
Mit dem Micro-USB Anschluss gibt es auf dem Markt zwar bereits so etwas wie einen Quasi-Standard. Nach Schätzung der EU-Kommission verfügten schon im letzten Jahr 90 Prozent aller Telefone auf dem europäischen Markt über Netzteile, mit denen sich auch die Akkus anderer Geräte aufladen lassen. Eine gesetzliche Verpflichtung steckt aber nicht dahinter. Un so hält beispielsweise Apple seine Geräte zwar zu Micro-USB kompatibel, setzt mit dem Lightning-Anschluss aber gleichzeitig auf einen ganz eigenen Standard.

Wie die Europaabgeordnete Barbara Weiler herausstellt, ist die gesetzlich verankerte Standardisierung nicht nur ein Gewinn für den Verbraucher, der durch sie Kosten sparen kann und in Zukunft weniger mit Kabelsalat zu kämpfen hat. Die Regelung käme letztlich auch der Umwelt zu Gute, denn es könnten so pro Jahr rund 51.000 Tonnen Elektromüll vermieden werden.

Nicht von heute auf morgen: Die nächsten Schritte
Der Gesetzentwurf wurde vom Europa-Parlament mit großer Mehrheit angenommen, neben 550 Ja-Stimmen gab es lediglich 12 Gegenstimmen und 8 Enthaltungen. Damit das neue Gesetz formal in Kraft treten kann, fehlt nun noch die Zustimmung des EU-Rates, mit dem der Entwurf allerdings schon abgesprochen ist.

Bis zur letztendlichen Umsetzung gibt es jedoch noch einigen Vorlauf. So haben die Mitgliedsstaaten zwei Jahre Zeit, die Verordnung in nationales Gesetz umzuwandeln. Danach bleibt den Herstellern ein Jahr Zeit, die neuen Standards zu implementieren. Wie diese genau aussehen, wird in der Zwischenzeit von der EU-Kommission festgelegt werden.