iPhone 6 & Apple Watch: Apple muss es besser machen
Auf den ersten Blick blieb die Revolution gestern Abend aus. iPhone im XL-Format? Eingeständnis an den Markt. Smartwatch? Da war die Konkurrenz schneller. Mobiles Bezahlen? Steht andernorts auch schon in den Startlöchern. Alles richtig, ähnliches galt seinerzeit aber auch für MP3-Player und Smartphones. Und Apple gibt sich einmal mehr selbstbewusst, den Wettbewerbern bei der Umsetzung meilenweit voraus zu sein.
Das nächste große Ding: iPhone 6 und iPhone 6 Plus
Apple steht nicht gerade im Ruf, Trends hinterherzulaufen. Zumindest was den Formfaktor des iPhones angeht, scheinen die Entwickler aus Cupertino nach langem Ringen dann wohl dem Druck des Marktes nachgegeben zu haben. Die Display-Diagonale der neuen Geräte-Generation ist gegenüber dem iPhone 5S nämlich deutlich angewachsen - bei beiden Modellen. So bringt es das "normale" iPhone 6 auf 4,7 Zoll und das iPhone 6 Plus wildert mit 5,5 Zoll bereits im Phablet-Segment.
Das iPhone 6 kann dabei mit einer Auflösung von 1.334 x 750 Pixeln aufwarten und das größere Modell bietet 1.920 x 1.080 Bildpunkte. Die beiden neuen sind zwar deutlich größer als die Vorgänger, gleichzeitig aber auch die bislang dünnsten iPhones - die Gehäusetiefe wurde auf 6,9 mm beim iPhone 6 bzw. 7,1 mm beim iPhone 6 Plus verschlankt.
Der Wechsel auf den aktuellen A8 Prozessor und den Koprozessor M8 verspricht eine ordentliche Leistungssteigerung - die Grafikpower soll so gut 50 Prozent über der des direkten Vorgängers liegen. Weitere Verbesserungen gibt es auch bei der Konnektivität, die 6. Gerätegeneration unterstützt nun LTE Geschwindigkeiten von bis zu 150 Mbit/s sowie die Sprachübertragung per LTE (VoLTE). Darüber hinaus können Telefonate bei schlechtem Netz in Gebäuden auch über WLAN geführt werden, wobei eine unterbrechungsfreie Übergabe ans Handynetz möglich sein soll. Als erstes iPhone verfügt das iPhone 6 zudem über ein NFC-Modul - der Grundstein für Apples mobiles Bezahlsystem. Dieses soll besonders einfaches Bezahlen mit dem iPhone ermöglichen: Das Smartphone muss dazu nur an ein Lesegerät gehalten und der Finger für die Authentifizierung auf den Fingerabdrucksensor des iPhones gelegt werden. Apple Pay ist das wohl spannendste und potentiell folgenreichste neue Apple-Feature.
Wie beim iPhone 5S bringt es die Hauptkamera auf 8 Megapixel, die Frontkamera auf 1,2 Megapixel. An der grundlegenden Technik hat Apple jedoch abermals gehörig geschraubt. Unter anderem sollen bisher nur von Systemkameras bekannte Bildsensoren den Autofokus beschleunigen, ein verbesserter Bildstabilisator vor Verwacklern schützen und Full-HD Videos lassen sich nun auch in 60 Bildern pro Sekunde einfangen.
Die iWatch existiert, heißt aber Apple Watch
Mit der Apple Watch erschließt sich Apple erstmals seit dem iPad eine völlig neue Produktkategorie. Die Smartwatch kommt in zwei Größen und in drei verschiedenen Grundvarianten mit unterschiedlichen Gehäusematerialen. Darüber hinaus bietet Apple eine Reihe von leicht austauschbaren Armbändern und softwareseitig kann zwischen verschiedenen digitalen Ziffernblättern gewählt werden. Damit soll die Uhr rundum personalisierbar sein - vom sportlich-funktionalen bis hin zum ausgehtauglichen Design.
Eine große Stärke der Apple-Geräte war stets die Bedienung und auch bei der Apple Watch scheinen die Entwickler viele Probleme im Sturm genommen zu haben. Apple fährt hier mehrgleisig: Zum einen bietet der Touchscreen die üblichen Tipp- und Wischgesten, darüber hinaus verfügt die Smartwatch jedoch auch über eine physische Krone, die auf den ersten Blick ein wenig wie die moderne Neuauflage des Clickwheels daherkommt. Durch drehen des Rädchens lassen sich Menüs präzise bedienen sowie Display-Ansichten weich herein- und herauszoomen. Ein Druck auf die Krone wiederum führt den Nutzer aus Anwendungen auf den Homescreen zurück. Über eine Taste unterhalb der Krone lässt sich zudem ohne Umwege eine Liste mit den eigenen Kontakten aufrufen.
Aber auch der Touchscreen bietet erweiterte Bedienmöglichkeiten, denn dieser erkennt jetzt auch die Druckstärke und kann so zwischen leichten Tippern und einem Fingerdruck unterscheiden. Komplettiert werden die Steuerungsmöglichkeiten durch Apples digitalen Sprach-Assistenten Siri, der ebenfalls mit an Bord ist.
Auf der Unterseite der Apple Watch sind vier Linsen angebracht, über die das Gerät durch eine Kombination aus Infrarotsensoren, LEDs und Lichtsensoren den Puls des Trägers messen kann. Die Rückseite kann dem Nutzer zudem haptisches Feedback geben - zusammen lassen sich die beiden Funktionen sogar dazu nutzen, den eigenen Herzschlag an einen anderen Apple Watch-Träger zu "senden".
Statt für diese Spielerei ist der Pulsmesser natürlich in erster Linie für den Einsatz mit verschiedenen Gesundheits- und Fitness-Anwendungen vorgesehen. Hier kommen auch die Bewegungs- und Lage-Sensoren zum Tragen, über die zusammen mit der GPS- und WLAN-Funktion eines verbundenen iPhones ein sehr genaues Aktivitätsprofil des Nutzers ermittelt werden kann.
iPhone 6 ab 19. September und ab 799 Euro
Eine Komplettausstattung mit aktueller Apple-Ware wird unterdessen erwartungsgemäß nicht ganz billig: Ohne Vertrag wird das iPhone 6 in Deutschland für 699 (16 GB Variante), 799 (64 GB) oder 899 Euro (128 GB) zu bekommen sein, das iPhone 6 Plus jeweils für 100 Euro mehr. Erhältlich ist die neue iPhone Generation ab dem 19. September. Erst Anfang 2015 wird dagegen die Apple Watch auf den Markt kommen, der Einführungspreis für die günstigste Variante soll bei 349 Euro liegen.
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