Niederlande erlauben SIM-Karte ohne Anbieter-Bindung

SIM-Karten für Handys, Smartphones oder auch Surf-Sticks sind immer an genau einen Provider gebunden. Wechselt der Nutzer seinen Anbieter, bekommt er auch eine neue SIM-Karte zugewiesen. Das galt bisher, denn diese Regel könnte bald Geschichte sein. In den Niederlanden sind nun erstmals SIM-Karten ohne Anbieter-Bindung erlaubt. Das könnte neue Geschäftsmodelle nach sich ziehen und bedeutet für Nutzer zum Beispiel mehr Flexibilität im Auslandseinsatz.
Soft SIMs ein Modell für ganz Europa?
Mit seiner eingelegten SIM-Karte kann der User bislang nur das Angebot seines Mobilfunkproviders nutzen. Man ist damit gleichzeitig auf das Netz des Anbieters festgelegt und muss zum Beispiel auch im Ausland dessen Roaming-Konditionen akzeptieren. Die einzigen Möglichkeiten, diese Beschränkungen zu umgehen, bestehen bislang darin, die SIM-Karte zu wechseln oder sich ein Multi-SIM Handy zu besorgen. Ersteres ist aufwendig und lästig und funktioniert auch nur bei SIM-Lock-freien Geräten. Die zweite Möglichkeit wird schon allein dadurch beschränkt, dass nur die wenigsten Smartphones diese Option bieten.
Die sogenannten Soft-SIMs könnten hier für deutlich mehr Freiheit sorgen. Nur sind sie in den meisten Ländern bisher verboten. In den Niederlanden hat die dortige Regulierungsbehörde aber nun eine Tür aufgemacht und erlaubt es, SIM-Karten ohne feste Zuweisung zu einem Mobilfunkprovider anzubieten. Die Karten werden in diesem Falle erst nachträglich auf den Anbieter festgelegt. Sollte das Beispiel Schule machen, könnte dies auch in Deutschland neue Geschäftsmodelle für den Mobilfunkbereich nach sich ziehen.
Providerwechsel im Ausland, SIM-Karten für Autos
Ein großer Vorteil für Kunden wäre, dass sie speziell im Ausland nicht das Angebot ihres inländischen Providers nutzen müssen, sondern flexibel auch auf andere Betreiber zurückgreifen könnten. Das würde vor allem bisher auflaufende Roaming-Gebühren reduzieren. Denkbar ist auch, dass sich der Netzbetreiber sogar im Inland abhängig von der lokalen Netz-Verfügbarkeit wechseln lässt. In Gebieten mit eingeschränkter Erreichbarkeit würde dann einfach auf ein besseres Netz umgestellt.
Vorteile böte das Modell auch für Hersteller von Smartphones, Handys und Tablets. Sie könnten Abkommen mit Mobilfunkanbietern schließen und im Rahmen von Großkunden-Verträgen Vorteile an Kunden weiterreichen. Große Möglichkeiten werden allerdings nicht nur für das klassische Mobilfunkgeschäft, sondern auch für andere Geräte mit Anbindung an das Mobilfunknetz gesehen. Beispielsweise verfügen immer mehr Kraftfahrzeuge über eine Internetanbindung und ziehen sich so aktuelle Daten. Ein flexibler Wechsel der Netzanbieter wäre hier allein aufgrund der besseren Erreichbarkeit während der Fahrt wünschenswert.
Weitere Handy News

Beratung und Service SMARTWEB

Mobilfunkprovider im SMARTWEB Check: Tarife & Netze im Test. weiter

Von Einsteiger bis Premium: Unsere Hitliste der besten Geräte. weiter

Bedienung, Ausstattung, Kamera: Geräte im großen Praxistest. weiter

Quartalsberichte aktuell: Der deutsche Mobilfunk-Markt in Zahlen. weiter
Unser Versprechen
- Kompetent: Tarifexperten seit 2002
- Unabhängig: Transparent und objektiv
- Günstig: Immer erstklassige Angebote