Massiver Stellenabbau: Telefónica Deutschland streicht 1.600 Arbeitsplätze

Nach langem Ringen ist die Übernahme von E-Plus durch Telefónica Deutschland seit Anfang Oktober endgültig unter Dach und Fach. Nun geht es an die Neustrukturierung des Konzerns. Diese wird harte Einschnitte mit sich bringen: Wie das Unternehmen am Freitag offiziell bestätigt hat, sollen bis 2018 insgesamt 1.600 Stellen gestrichen werden.

Mit dem Zukauf von E-Plus hat o2 die Telekom als kundenstärkster Mobilfunkanbieter in Deutschland abgelöst. Durch Synergie-Effekte aus der Unternehmens-Zusammenlegung will Telefónica nun wie angekündigt bis zu 5 Mrd. Euro einsparen. Insbesondere bedeutet dies nach Unternehmens-Angaben allerdings die Streichung von inzwischen doppelt besetzten Stellen.

Fast jeder sechste Arbeitsplatz betroffen
Während die bisherigen Unternehmensstandorte generell erhalten bleiben sollen, setzt Telefónica bei den Arbeitsplätzen massiv den Rotstift an. In den kommenden vier Jahren sollen so insgesamt 1.600 der bisherigen 9.100 Vollzeitstellen im Unternehmen gestrichen werden - es geht also um nahezu jeden sechsten Arbeitsplatz.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat bereits mit scharfer Kritik auf die Pläne reagiert. Laut dem ver.di-Fachgruppenleiter Telekommunikation Peter Praikow gehen die angekündigten Streichungen weit über die Bereinigung von Doppelstrukturen hinaus: "Diese extrem schlanken Personalstrukturen, die das Management anstrebt, werden Arbeitsbelastung und Leistungsdruck bei den Beschäftigten drastisch erhöhen."

o2 löst Telekom als kundenstärkster deutscher Mobilfunkprovider ab
Durch den zu Beginn des Monats endgültig abgeschlossenen Zukauf von E-Plus ist o2 in Ranking der kundenstärksten deutschen Mobilfunkprovider an der bisherigen Nummer 1 Telekom verbeigezogen. Mit o2 und den verschiedenen E-Plus Marken vereint Telefónica Deutschland inzwischen insgesamt mehr als 45 Millionen Mobilfunkkunden - nur in Hinsicht auf die reinen Laufzeit-Vertragskunden hat der bisherige Marktführer Deutsche Telekom gegenüber o2 noch knapp die Nase vorn.