Mobilfunk in Deutschland: Weniger Telefonate, mehr Daten

Laut einer Studie des VATM hat der mobile Datenverbrauch in Deutschland wieder sprunghaft zugelegt und auch die Anzahl der registrierten SIM-Karten erreicht ein neues Rekordhoch. Gleichzeitig gibt es kaum Veränderungen beim mobilen Telefonieren. Die SMS verliert dagegen weiter an Bedeutung.

Durchschnittlicher Volumenverbrauch steigt auf ca. 300 MB
Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V., kurz VATM, hat seine Studie für den deutschen Telekommunikationsmarkt 2014 vorgelegt und dabei auch einen genauen Blick auf die Handy- und Smartphone-Nutzer geworfen. In der Prognose für 2014 bestätigt sich der weiter stark steigende Bedarf an mobilen Bandbreiten. Beim Internetsurfen über Smartphone und Tablet verbrauchen die Nutzer nun durchschnittlich 283 Megabyte pro Monat. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Volumen damit erneut sprunghaft um 48 Prozent erhöht. Seit 2011 hat sich der Wert sogar vervierfacht. Damals waren es durchschnittlich gerade einmal 76 Megabyte. Auch für die kommenden Jahre geht der VATM von stark steigenden Verbauchsraten aus, da sich die Nutzung von LTE immer mehr etabliert und die Internet-Geschwindigkeiten sich im mobilen Netz erhöhen. Bereits heute wird 45 Prozent des Traffics via LTE generiert.

SMS verliert erneut deutlich
Interessant ist auch ein Blick auf das Telefonie- und SMS-Verhalten. Gerade die SMS verliert durch die mittlerweile weite Verbreitung von Smartphones und die damit verbundene Nutzung von Messaging-Diensten wie WhatsApp an Boden. Die Anzahl der verschickten SMS sank deutlich und erreicht nur noch 45 Prozent der Marke von 2012. Aktuell werden im Durchschnitt täglich 73,8 Millionen SMS verschickt. Bei der Telefonie ist dagegen eine Stagnation festzustellen. Während das Sprachvolumen dank günstiger Flatrate- und Einheiten-Tarife in den vergangen Jahren stetig zugelegt hat, ist nun erstmals eine Trendumkehrung zu erkennen. Insgesamt wurde etwas weniger telefoniert (-1,2 Prozent).

Für das Jahresende gehen die Autoren der Studie auch von einer neuen Bestmarke bei der Anzahl der registrierten SIM-Karten aus. Im Vergleich zum Vorjahr würde dies eine Zunahme von 2,3 Millionen bei einer Marktdurchdringung von 144 Prozent bedeuten.