Monopolkommission warnt vor Zusammenschluss von o2 und E-Plus

Noch beraten die Behörden über die Fusion der beiden deutschen Mobilfunkanbieter o2 und E-Plus, doch die Kritik am möglichen Zusammenschluss reißt nicht ab. Vergangene Woche äußerte Daniel Zimmer, Vorsitzender der Monopolkommission, ernsthafte Bedenken und verwies auf mögliche Nachteile für Wirtschaft und Verbraucher. Selbst unter strengen Auflagen sei diese negative Entwicklung nur schwerlich zu verhindern.
Potenzielle Rückschritte durch Fusion
Durch die Fusion von o2 und E-Plus würde sich der deutsche Mobilfunkmarkt drastisch verändern. Statt zwei großen und zwei kleinen Netzbetreibern gäbe es drei Anbieter-Riesen, welche die Wettbewerbsbewegung quasi zum Stillstand bringen könnten. Dieses Szenario ist es, welches der Monopolkommission und deren Vorsitzenden Daniel Zimmer erhebliche Kopfschmerzen bereitet. Zimmer sieht den Fortschritt der letzten 15 Jahre, sprich den wachsenden Wettbewerb, der mehr Auswahl und sinkende Preise für die Verbraucher gebracht hat, bedroht.
So hatte bisher vor allem der kleinere Netzbetreiber E-Plus, untern anderem durch besonders günstige Preise, entscheidende Impulse für den Markt gebracht, die sich sowohl für den Verbraucher als auch für den Netzausbau positiv ausgewirkt haben. Durch den Zusammenschluss mit o2 würde dies schließlich entfallen.
EU-Urteil noch nicht absehbar
Derzeit liegt das Schicksal der beiden Netzbetreiber noch in Händen der EU-Kommission, die trotz nachdrücklicher Bitte die Prüfung der Fusion sowie den endgültigen Beschluss wohl doch nicht dem Bundeskartellamt überlassen wird. Wie die Entscheidung des Gremiums ausfällt, ist derzeit noch ungewiss. Zwar sehen die Prüfer die Verringerung der Anzahl von Netzanbietern von vier auf drei ebenfalls kritisch, allerdings haben sie in der Vergangenheit eine solche bereits gebilligt. So konnte in Österreich Netzbetreiber Hutchison den Konkurrenten Orange übernehmen, wodurch schließlich zusammen mit Telekom Austria und T-Mobile nur ein Anbietertrio übrig blieb.
Dafür musste das fusionierte Unternehmen jedoch einen Teil seiner Mobilfunkfrequenzen abgeben, um Raum für einen möglichen vierten Anbieter zu schaffen. Diese Option wird seit Bekanntgabe der Fusionsabsichten von o2 und E-Plus auch in Deutschland intensiv diskutiert und von der Monopolkommission durchaus unterstützt. Tatsächlich trifft die Bundesnetzagentur bereits Vorbereitungen für eine Neuversteigerung von Frequenzblöcken.
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