Nach E-Plus/o2 Fusion: Drastische Einsparmaßnahmen geplant

Die außerordentliche Hauptversammlung von Telefónica Deutschland (o2) hat gestern der Finanzierung des E-Plus-Kaufs grünes Licht gegeben. Die Aktionäre stimmten u.a. auch deswegen zu, da alleine bis 2019 drastische Sparmaßnahmen in einem Volumen von mehr als 5 Mrd. € im Raum stehen. So ist die 8,6 Mrd. € teure Fusion zumindest von Unternehmensseite in trockenen Tüchern, lediglich die für das 2. Quartal erwartete Zustimmung der EU-Kommission fehlt noch.

Fusion macht Einsparungen in Höhe von 5 Mrd. € möglich
Der Zusammenschluss zum größten deutschen Mobilfunkanbieter wird für o2 und E-Plus einschneidende Sparmaßnahmen nach sich ziehen: Nach Angaben der Rheinische Post, die sich auf ein Gutachten der Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers beziehen, sollen bis ins Jahr 2019 hinein insgesamt Synergieeffekte in einem Umfang von mehr als 5 Milliarden Euro erzielt werden. Die Einsparungen sollen Jahr für Jahr steigen und sich 2018 folgendermaßen aufteilen: 400 Millionen in der Verwaltung, 660 Millionen Euro bei Vertrieb und Kundenservice sowie 800 Millionen Euro beim Netzbetrieb.

E-Plus und o2: 600 Ladenlokale sollen schließen
Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, werden auch Entlassungen und Ladenschließungen einkalkuliert, alleine 600 der derzeit 1.800 o2- und E-Plus-Shops sollen demnach dem Rotstift zum Opfer fallen. Dabei werden für den Personalabbau bereits Abfindungszahlungen in Höhe von 550 Millionen Euro berücksichtigt. Der größte Posten betrifft das Mobilfunknetz, hier ergeben sich aktuell noch viele Überschneidungen, die bei einem Zusammenschluss der beiden E-Netze so nicht mehr benötigt werden. Ob die Netzqualität unter den Einsparungen leiden wird, muss sich erst zeigen. Aber eigentlich darf erwartet werden, dass das neue große E-Netz eine Verbesserung in Richtung des D-Netz Niveaus ermöglicht.