Nun also doch: 1&1 schließt National Roaming Vereinbarung mit Vodafone

Überraschungs-Deal inklusive 5G Roaming

Ziemlich überraschend haben 1&1 und Vodafone heute eine Partnerschaft zum National Roaming bekanntgegeben. Wo das eigene Mobilfunknetz noch Lücken hat, wird 1&1 seine Nutzer spätestens ab Oktober 2024 an das Vodafone Netz übergeben können. Vodafone wiederum spült der Roaming-Deal zusätzliches Geld in die Kassen - das der Netzbetreiber für seine aktuell nicht ganz trittsichere Bilanz sicher gebrauchen kann (siehe auch Vodafone Mobilfunk Q2 2023: Schnelle Trendwende im Postpaid-Segment).

Ein solches Abkommen hatte 1&1 zuvor bereits mit Telefónica Deutschland geschlossen. Die o2 Konzernmutter öffnet allerdings lediglich ihr LTE Netz für 1&1 Teilnehmer. Die Vodafone-Vereinbarung wiederum fasst auch den modernen 5G Mobilfunkstandard mit ein.

Partnerschaft trotz Streitigkeiten

Beim Netzausbau hängt 1&1 den eigenen Plänen deutlich hinter. Umso wichtiger ist das National Roaming, um zeitig eine adäquate 1&1 Netzabdeckung zu gewährleisten.

Am liebsten hätte 1&1 seine großen Rivalen sogar zum National Roaming verpflichten lassen. Ein entsprechender Antrag bei der Bundesnetzagentur erhielt allerdings eine Abfuhr und sorgte letztlich vor allem für Unmut bei den Wettbewerbern.

Dass 1&1 nun eine eigene Roaming-Kooperation mit Vodafone ausverhandeln konnte, kommt durchaus überraschend. Denn zuletzt hatten die beiden Unternehmen doch arge Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit.

Für den Aufbau seiner künftigen Mobilfunkstandorte hat 1&1 früh die Vodafone-Tochter Vantage Towers ins Boot geholt. Inzwischen wirft 1&1 dem britischen Unternehmen allerdings vor, den Netzausbau bewusst ausgebremst zu haben. Zumindest indirekt ginge der Stolperstart für das 1&1 5G Netz demnach also auf die Kappe von Vodafone. Derzeit durchleuchtet das Kartellamt den Fall.