o2 realisiert erstmals VoLTE-Handover im Live-Netz
Es ist ein gewaltiger Fortschritt, den o2 am gestrigen Mittwoch vermelden konnte. Als erster deutscher Netzbetreiber kann der Mobilfunkanbieter ab sofort unter realen Bedingungen in seinem Netz über LTE begonnene Telefonate, auch als Voice over LTE (VoLTE) bezeichnet, ohne Unterbrechung in andere Frequenzbereiche überführen. Bisher sind nur wenige Anbieter weltweit zu diesen sogenannten Handovers fähig. Für den Verbraucher bringt dies künftig viele Vorteile.
Verknüpfung zwischen zwei Kanälen
Auch wenn LTE-fähige Smartphones prinzipiell dazu in der Lage sind, Telefonverbindungen über ein LTE Netz zu erstellen, telefonieren Nutzer in Deutschland aktuell immer noch über GSM oder UMTS. Der Grund: Da das LTE Netz hierzulande noch nicht Flächendeckend verfügbar ist, müssten Gespräche nahtlos in eines der beiden anderen Netze übergeben werden können, sobald während eines Telefonates die LTE Funkzelle verlassen wird. Das war bisher allerdings nicht möglich, denn während Voice over LTE mittels der Übertragung von Datenpaketen über das Internet realisiert wird, werden im GSM- und UMTS-Netz zielgerichtete Kanäle für jedes Gespräch aufgebaut. Ohne die passende Technologie zur Verknüpfung beider Techniken würde es daher zu Gesprächsabbrüchen kommen, vor allem beim Telefonieren während Auto- oder Zugfahrten.
Netzbetreiber o2 hatte bereits im Februar 2013 auf dem World Mobile Congress in Barcelona die als Single Radio Voice Call Continuity (SRVCC) bezeichnete Technologie vorgestellt, mit der ein fließender Übergang zwischen VoLTE und Sprachverbindungen via GSM oder UMTS möglich wird. Damals war sie allerdings nur unter Laborbedingungen einsetzbar. Jetzt, rund 11 Monate später, gelang es dem Mobilfunkanbieter aber schließlich, Handovers zwischen den beiden Verbindungstechniken auch im Live-Netz durchzuführen. Damit ist o2 der erste Provider in Deutschland, der Voice over LTE anbieten kann.
Kunden profitieren, aber erst in einigen Monaten
o2 macht mit der Live-Umsetzung des Handovers einen echten Quantensprung, bringt die VoLTE Technologie doch viele Vorteile. Sprachverbindungen werden wesentlich schneller aufgebaut, als es via GSM oder UMTS möglich ist, zudem sollen über LTE geführte Telefonate weniger Energie verbrauchen. Nutzer könnten darüber hinaus zukünftig auch davon profitieren, dass für eine VoLTE-Verbindung weniger Aufwand und Kosten entstehen, so wie es auch im Festnetz bei VoIP (Voice over IP) der Fall ist. Weiterhin ist damit zu rechnen, dass o2 mit VoLTE auch die Funktion HD Voice für bessere Klang- und Tonqualität einführen wird. Bis Kunden in den Genuss beider Technologien kommen können, werden wohl aber noch einige Monate ins Land gehen.
Knackpunkt ist nämlich die Stabilität des Handover-Verfahrens im Live-Netz. Da in der Praxis verschiedene Netzelemente, die zudem noch von unterschiedlichen Herstellern stammen, an jeder einzelnen Sprachverbindung beteiligt sind, gibt es hier aktuell noch Probleme. o2 arbeitet eigenen Angaben zufolge aber mit Hochdruck an der Anpassung aller Basisstationen und geht von einem schnellen Fortschritt aus.
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