Werden GSM Mobilfunkfrequenzen bereits ab Dezember versteigert?

Mit der geplanten Fusion von o2 und E-Plus wird sich der deutsche Mobilfunkmarkt verändern, denn das neue Unternehmen würde die Telekom als kundenstärkster Mobilfunkprovider ablösen. Eine solche starke Position ruft die Regulierungsbehörde auf den Plan: Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat vor, o2 und E-Plus GSM Funkfrequenzen wegzunehmen und diese noch in diesem Jahr zu versteigern.

Übergewicht bei 900 und 1.800 MHz soll verhindert werden
Vor allem die Situation im 900 und 1.800 MHz Bereich sieht die BNetzA kritisch, denn hier würde sich für o2 und E-Plus gemeinsam ein deutliches Übergewicht ergeben. Auf diese Weise entstehe ein großer Wettbewerbsvorteil, dem nach Willen der Bundesnetzagentur mit einer vorgezogenen Frequenzversteigerung entgegnet werden soll. Eigentlich laufen die aktuellen Nutzungsrechte der GSM Frequenzblöcke noch bis 2016. Das Großunternehmen o2/E-Plus müsste aber einen Teil der Frequenzen schon früher abgeben, damit die Wettbewerber durch die Fusion nicht benachteiligt werden. Vodafone und die Deutsche Telekom dagegen dürften ihre bisherigen Frequenzbereiche auch bis Ende 2016 nutzen.

Auktions-Start bereits im Dezember?
Die Frequenz-Versteigerung könnte noch in diesem Jahr starten, allerdings seien die Vorbereitungen recht aufwendig, so dass der Beginn auch erst im Jahr 2015 erfolgen könnte. Insgesamt sollen Frequenzbereiche in der Größenordnung von mehr als 160 Megahertz unter den Hammer kommen. Eine endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen will die BNetzA nach Abschluss der Fusions-Prüfung durch die EU Kommission abgeben. Diese soll noch im Mai abgeschlossen werden. Spannend wird sein, welche Summen durch die Auktion in den Bundeshauhalt gespült werden. Bei der LTE Versteigerung im Jahr 2010 kamen über 4 Milliarden Euro zusammen. Die erste große UMTS Auktion im Jahr 2000 erzielte sogar Einnahmen in Höhe von über 50 Milliarden Euro.