Galaxy S9 und iPhone X im Vergleich

Wer hat die Nase vorn bei Ausstattung, Kamera, Leistung?

Auf dem MWC 2018 stellte Samsung mit dem Galaxy S9 (Plus) die Antwort auf das iPhone X vor und wartete dabei mit einigen Verbesserungen auf. Doch wird der Neuzugang der Galaxy-Reihe mit dem Jubiläums-Modell von Apple mithalten können? Ein direkter Vergleich soll über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Smartphones Klarheit schaffen.

von Stefanie Österle
Aktualisiert 22.07.2020
Samsung Galaxy S9 und iPhone X im Vergleich - wer hat die Nase vorn?
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Samsung Galaxy S9 + iPhone X im Vergleich

Design, Verarbeitung und Display

Es braucht nicht viel um erkennen zu können, dass es sich bei beiden Modellen um echte Augenweiden handelt. Das Samsung Galaxy S9 erinnert rein optisch sehr an seinen Vorgänger. Mit abgerundeten Kanten, seinem gewölbten Edge-Display und den schmalen Rahmen aus Aluminium hat Samsung zwar keinen Schritt in Richtung Revolution gewagt, bietet dafür aber ein gut verarbeitetes Smartphone mit einigen Optimierungen.

In Sachen Verarbeitung setzt der Elektronikriese aus Südkorea auf Glas für die Vorder- und Rückseite sowie leichtes Aluminium. Abgerundet wird das Gesamtpaket mit der Schutzklasse des Smartphones, denn beide Galaxy-Modelle sind gemäß IP68-Zertifizierung wasserdicht und resistent gegen Staub.

Mit etwas mutigeren Schritten ging Apple die Entwicklung des iPhone X an und setzte zum 10. Geburtstag der erfolgreichsten Handy-Reihe aller Zeiten auf einen für seine Verhältnisse völlig neuen Look. Käufer erhalten ein Gerät mit kratzfestem Glas (sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite) sowie einem Edelstahlrahmen in glänzender oder matter Optik. Beide Geräte bieten ein Volldisplay, welches nahezu die gesamte Front einnimmt. Auf einen physischen Home-Button haben beide Hersteller verzichtet, Apple kommt zudem mit einer völlig neuen Gesichtserkennung daher, Face ID genannt.

Darüber hinaus wurde das iPhone X nach IP67 zertifiziert und gilt somit zwar wie das Galaxy S9 auch als staub- und wasserdicht, hält aber nur einer maximalen Wassertiefe von einem Meter Stand. Bei den Samsung Modellen hingegen ist das Untertauchen bis zu einer Tiefe von 1,5 Metern erlaubt.

Hochauflösende Randlos-Displays mit sAMOLED

Ansonsten stehen sich die Smartphones in Sachen Display in nichts nach. Gemäß dem FullView-Look trumpft das Apple-Handy im 18:9-Format auf, während das Galaxy-Gerät mit einem Anzeigeverhältnis von 18,5:9 daherkommt. Letzteres ist insgesamt etwas länglicher und vor allem leichter als sein Kontrahent. Dieser geht hingegen ein wenig mehr in die Breite und bringt mit seinen 189 Gramm auch mehr auf die Waage als das Galaxy S9 mit nur 174 Gramm, die Plus-Variante kommt ebenfalls mit 189 Gramm in den Handel.

Bei seinem 5,8- bzw. 6,2-Zoller setzt Samsung auf das Erfolgsrezept der Vorjahresreihe und greift erneut auf ein Super-AMOLED-Panel zurück. Auch Apple scheinen die Vorzüge der AMOLED-Technik nicht entgangen zu sein und so kommen erstmals den statt LCD-Bildschirme nun AMOLED-Displays für höhere Kontraste und kräftigere Farben zum Einsatz.

Was die Displayauflösung der Smartphone-Pioniere angeht, trennen sich die Wege etwas. Das iPhone X kommt mit 2.436 x 1.125 Pixel aus, beim Galaxy S9 (Plus) sind es sogar 2.960 x 1.440 Pixel. Auch bei der Pixeldichte haben die Südkoreaner eine Schippe draufgelegt und seinen jüngsten Zuwachs mit 570 ppi und 529 ppi für die Plus-Version ausgestattet - beim iPhone X sind es "nur" 463 ppi.

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Hardware und Technik auf höchstem Niveau

Unter der Haube ließen beide Smartphone-Hersteller gänzlich neue Prozessoren in ihre Prunkstücke verbauen. Das Herzstück des iPhone X nennt sich Apple A11 Bionic und konnte sich schon in einigen Tests als besonders leistungsstark beweisen. Samsung setzt ebenso auf die neuste Chip-Technologie und stattet die europäischen Modelle mit dem Exynos-9810-Prozessor aus. Beide SoC werden in eigener Produktion gefertigt. Ob das Galaxy S9 mit der Performance seines Apple-Kontrahenten im Alltag mithalten oder diese sogar übertreffen kann, lässt sich erst nach einem ausführlichen Praxistest beurteilen.

Das iPhone X konnte sich hingegen schon sowohl in der Theorie als auch in der Praxis von seiner besten Seite präsentieren und gilt als echtes Leistungsmonster. Mit seinem sechskernigen CPU erzielt Apple beachtliche Benchmarkwerte. Ein Single-Core-Wert von 4.202 Punkten und ein Multi-Core-Wert von 10.113 Punkten sprechen für sich. Aber auch die Werte des Achtkern-Prozessors Exynos 9810 lassen eine Spitzen-Performance erahnen und befördern das Galaxy S9 zahlentechnisch auf den ersten Platz der schnellsten Android-Handys. Im Single-Core-Test konnte ein Benchmarkwert von 3.648 Punkten ermittelt werden, während der Multi-Core-Wert 8.894 Punkte verzeichnet.

Mehr Speicher und Akku für das Galaxy S9

Beim Arbeitsspeicher setzt der südkoreanische Konzern auf 4 GB, während sich Besitzer des iPhone X mit nur 3 GB zufriedengeben müssen. Auch was den internen Flash-Speicher anbelangt, kommen Samsung-Kunden in den Genuss von einem deutlich größeren Fassungsvermögen. Die ab Werk verfügbaren 64 GB ROM können mit einer microSD-Karte um kolossale 400 GB erweitert werden. Bei dem Galaxy S9 Plus haben Käufer zusätzlich die Wahl zwischen 64 GB oder 256 GB. Das iPhone X gibt es immerhin ebenfalls in zwei unterschiedlichen Ausführungen, die auch über eine Kapazität von 64 GB oder 256 GB verfügen. Auf eine Erweiterungsmöglichkeit des Speicherplatzes verzichtet Apple wie gewohnt.

Hinsichtlich der Akkukapazität und den Lademöglichkeiten geizen die Entwickler beider Geräte nicht mit Sonderausstattung. Das Galaxy S9 bezieht seinen Strom von einer fest verbauten Batterie mit einer Nennladung von 3.000 mAh, dazu kommt ein im Lieferumhang enthaltendes Schnellladegerät. Für die induktive Aufladung müssen sich Kunden nach einer separat erhältlichen Ladestation im Handel umschauen. Das iPhone X arbeitet mit einer Kapazität von 2.716 mAh und lässt sich ebenfalls kabellos und schnellladen. Sowohl das Qi-Ladesystem als auch das notwendige Zubehör zur Schnellladung sind unabhängig vom Smartphone zu erwerben.

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Biometrische Sensoren und Emojis

Das iPhone X konnte schon bei seinem Verkaufsstart im November 2017 mit einer ganzen Reihe an praktischen Features und interessanten Spielereien überzeugen. Jetzt hat Samsung nachgelegt und wartet mit einer eigenen Version der von Apple bekannten Sonderausstattung auf. Angefangen mit den biometrischen Funktionen führt Samsung den sogenannten "Intelligent Scan" ein, welcher sich der Technik des Iris- und Gesichtsscans bedient. Zusätzlich wurde ein Fingerabdrucksensor auf der Rückseite verbaut.

Das iPhone X kann zwar nur mit der Face ID biometrisch entsperrt werden, garantiert dafür aber auch mehr Sicherheit und soll technisch wesentlich anspruchsvoller sein. So lässt sich Apples Entsperr-System auch für den Kauf von Apps im App Store verwenden, während Samsung von dieser Anwendung aufgrund mangelnder Zuverlässigkeit noch absieht.

Ein für Samsung-Fans noch bislang unbekanntes Feature findet nun auch im Galaxy S9 Einzug und sagt den Apple-Animojis den Kampf an. Die Rede ist von Samsungs neuen AR-Emojis, welche ein Comic-Abbild des Nutzers darstellen und als Sticker an andere Smartphone-User versendet werden können. Apple machte es zwar zuerst vor, verwendet aber Emojis in Tierform, welche die Mimik des Anwenders nachahmen können. Diese lassen sich ausschließlich in der für Apple-Nutzer exklusiven iMessage-App versenden, während Samsung die Nutzung seiner 3D-Avatare auch in anderen Apps zulässt.

Kameras im Check

Kameratechnisch kann Apple auf eine jahrelange Erfolgssträhne zurückblicken. Im SMARTWEB Praxistest konnte das iPhone X mit einer makellosen Performance glänzen und sich als eines der derzeit besten Foto-Handys behaupten. Zum Einsatz kommt eine Dual-Kamera mit Weitwinkel- und Teleobjektiv, die über jeweils 12 Megapixel sowie einer f/1.8- und f/2.4-Blende verfügen. Der optische Zoom, Autofokus, die optische Bildstabilisierung, ein 4fach-LED und ein 10facher digitaler Zoom komplettieren die Ausstattung. Die TrueDepth Kamera auf der Vorderseite schießt mit 7 Megapixel, scannt das Gesicht des Besitzers für die Animojis und verfügt über eine f/2.2-Blende.

Beim Galaxy S9 hat der Hersteller aus Südkorea im Vergleich zum Vorgängermodell noch eine Schippe draufgelegt. Die Hauptkamera fängt ihre Motive mit 12 Megapixel ein und macht als weltweit erstes Smartphone von einer variablen Blende Gebrauch. Bei Tageslicht fängt die Cam ihre Motive mit einer f/2.4-Blendenöffnung ein und schaltet bei schwächeren Lichtverhältnissen automatisch auf eine f/1.7-Blende um. Das Galaxy S9 Plus kann wie auch sein Konkurrent mit einer dualen Kamera dienen. Diese löst ebenso mit jeweils 12 Megapixel auf und ist im Besitz von einer flexiblen Blende sowie einer regulären f/2.4-Blende.

Eine weitere Besonderheit des Galaxy-Smartphones ist die neue Super Slow-Motion-Videofunktion, die eine Aufnahme von 960 Bildern pro Sekunde erlaubt und die Aufzeichnung selbstständig startet, sobald das im Vorfeld ausgewählte Motiv in Bewegung kommt. Auch das iPhone X ist der Videoaufnahme in Zeitlupe mächtig, schafft allerdings nur 240 Bilder pro Sekunde.

SMARTWEB Fazit

Das Samsung Galaxy S9 (Plus) und das iPhone X leisten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen - bislang gibt es aber noch keinen klaren Sieger. Beide Smartphone-Modelle bringen Highend-Features und Oberklasse-Bauteile mit, die ihren Zweck voll und ganz erfüllen. Gerade aber das Galaxy-Modell kann mit seinem starken Infinity-Display inklusive Edge-Funktionen, seiner Kamera mit Super Slow-Mo und variabler Blenden sowie seiner großzügigen Speicherkapazitäten punkten. Für das iPhone X spricht vor allem die sichere Entsperrung via Face ID, die Fähigkeiten der TrueDepth Kamera und die Implementierung einiger innovativer Neuerungen.

Eines ist jedenfalls klar: Mit ihren angesetzten Preisempfehlungen spielen das iPhone X und das Galaxy S9 (Plus) in der Champions League und sprengen übliche Preisvorstellungen. Vor allem Apple-Anhänger müssen tief in die Tasche greifen und bereits für die 64-GB-Speichervariante 1.149 Euro hinblättern. Mit 256 GB geht das iPhone X für satte 1.319 Euro über die Ladentheke. Wer bei diesen Preisen den Kopf schüttelt und die 1.000-Euro-Marke nur ungern knacken möchte, sollte das Galaxy S9 für 849 Euro in Erwägung ziehen. Auf dem Preisschild des Galaxy S9 Plus mit 64 GB Speicher stehen 949 Euro, während die 256-GB-Version für 1.049 Euro erhältlich ist.

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