Samsung Galaxy S9 Kamera Test

Kamera mit variabler Blende im Praxistest

SMARTWEB Test vom 28.06.2018, Stefanie Österle

Das Kamera-Setup ist zweifelsohne der Dreh- und Angelpunkt in der Ausstattung von Samsungs Flaggschiff-Gerät. Im Vergleich zum Vorgänger-Modell wurde bei dem Galaxy S9 merklich an der Kamera-Software gefeilt, sodass Käufer nun mit einigen Features experimentieren können.

Entgegen anfänglicher Vermutungen bleibt es bei der kleineren Ausführung des Flaggschiff-Duos allerdings bei einer Single-Kamera mit 12 Megapixel. In den Genuss einer dualen Kamera mit Weitwinkellinse kommen auch in der neunten Generation nur Besitzer des Galaxy S9 Plus.

Eine Weltneuheit ist die variable Blendenfunktion, die so bisher noch in keinem Smartphone Einzug hielt. Dabei bedient sich Samsung eines Mechanismus, der die Blendenzahl abhängig von dem Umgebungslicht zwischen 1,5 und 2,4 variiert. Die neue Blende bestimmt also, wie viel Licht auf den Sensor trifft und beeinflusst die Tiefenschärfe sowie die Belichtungszeiten. So öffnet sich die Blende bei Dunkelheit auf F1,5 und sorgt mit seiner Rauschreduzierung und einer längeren Belichtungszeit für hellere, klarere Aufnahmen. Bei Tageslicht kommt die F2,4-Blende zum Einsatz, die das anvisierte Objekt durch eine leichte Hintergrundschärfe mehr in Szene setzt und Details in den Vordergrund stellt.

Selektiver Fokus sorgt für künstlichen Bokeh-Effekt

Apropos Hintergrundschärfe: Mit dem selektiven Fokus stellt Samsung eine Funktion für künstliches Bokeh bereit. Hierfür werden Tiefeninformationen herausgerechnet, die das Motiv an der Front scharf stellen, während der Hintergrund verschwommen aussehen soll. Im Praxistest konnte der selektive Fokus, welcher übrigens im Galaxy S9 Plus unter der Bezeichnung "Live-Fokus" zu finden ist, ordentliche Resultaten vorweisen.

Samsung Galaxy S9 Testfoto
Selektiver Fokus mit dem Samsung Galaxy S9

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Spannende Videos dank Super Slow-Motion-Funktion

Samsung hat sein Know-how nicht nur in Sachen Fotografie erweitert, sondern auch die Videoleistung seiner Kameras überarbeitet. Mit dem neuen Super Speed Sensor lassen sich einzelne Sequenzen mit 960 Bilder pro Sekunde für bis zu 0,2 Sekunden in Superzeitlupe aufzeichnen. Von diesen einzelnen Sequenzen, die durch den Zeitlupeneffekt auf maximal 0,6 Sekunden gedehnt werden, lassen sich bis zu 20 pro Video aufnehmen. Gut ist, dass vor dem Aufnahmebeginn ein Punkt festgelegt werden kann und die Superzeitlupenphase erst dann beginnt, wenn der Sensor im ausgewählten Bereich eine Bewegung erkennt. Einziges Manko: Ein Video mit Slow-Motion-Effekt kann nur in HD-Auflösung (720p) aufgezeichnet werden.

Die Kamera des Samsung Galaxy S9 konnte im Großen und Ganzen mit überarbeiteter Technik und neuen Features punkten. Unsere Testfotos überzeugen mit kräftigen Farben, einer guten Ausleuchtung und starken Kontrasten insbesondere bei Tageslicht. Luft nach oben gibt es allerdings immer noch: Eine Dual-Kamera auch für den kleinen Bruder des neuen Galaxy-Duos und die Aufnahme in Superzeitlupe in höherer Qualität wäre wünschenswert. Die Frontkamera hat Samsung mit 8 Megapixeln und einer lichtstarken F1,7-Blende ausgestattet.

Bereich und Gewichtung Kriterien Testurteil

Bedienung und Display

Gewichtung 40%

  • äußeres Design, Verarbeitung
  • Menüführung, Bedienfreundlichkeit
  • Reaktionsfreudigkeit, Farbdarstellung

96/100

Funktionen und Ausstattung

Gewichtung 40%

  • Leistung Hardware-Komponenten
  • Eigenschaften, Funktionen im Detail
  • Akku: Austauschbarkeit und Leistung

98/100

Kamera

Gewichtung 20%

  • Kameraeinstellungen- und Funktionen
  • Bild- und Videoqualität

95/100

Gesamtwertung

alle

97/100