Sony Xperia XZ Premium Test
Spieglein, Spieglein an der Wand, hat Sony das schönste Handy im Land?
Einschätzung
- großes + scharfes Display
- edle Verarbeitung
- sehr gute Kamera
- Spiegeleffekt
- vergleichsweise teuer
Keine Frage, das Sony Xperia XZ Premium gehört zur Spitzenklasse. Einziger Wermutstropfen ist aus unserer Sicht die spiegelnde Oberfläche. Aber abgesehen von diesem Kritikpunkt ist das nicht ganz günstige Premium-Smartphone sehr empfehlenswert.
Glänzend, und das im wahrsten Sinne des Wortes. So war unser erster Eindruck direkt nach dem Auspacken des Sony Xperia XZ Premium. Besonders die Rückseite des in der Farbe "Luminous Chrome" gehaltenen Geräts erinnerte eher an einen Taschenspiegel, der etwa beim Auffrischen des Make-ups oder beim Entfernen der Begleiterscheinungen eines Mittagsmahls hilfreich sein kann. Gerade an sonnigen Tagen könnte sich der aus der glänzenden Oberfläche resultierende Blendeffekt aber negativ auswirken.
Einen Wow-Effekt erzielte das Sony Smartphone aber unabhängig davon. Es liegt gut in der Hand und wirkt trotz seiner vergleichsweise großen Fläche oberhalb und unterhalb des 5,5 Zoll großen Gorilla Glass 5 Displays nicht zu wuchtig. Und bei den technischen Daten bleiben ohnehin keine Wünsche offen. Alle weiteren Infos zum Premium-Handy liefert unser Praxistest.
Bei allen Testkriterien liefert das Sony Xperia XZ Premium absolute Top-Werte, die Japaner haben hier wirklich ein Spitzengerät aus dem Hut gezaubert. Der Spiegeleffekt des Smartphones ist allerdings mehr als gewöhnungsbedürftig und dürfte den ein oder anderen ebenso abschrecken wie der hohe Anschaffungspreis.
Bitte mehr vom Display, leider verschenkter Platz
Ganz klarer Eye-Catcher ist das 5,5 Zoll große 4K-Display des Sony Xperia XZ Premium. Gestochen-scharf kommen beispielsweise YouTube Videos rüber, das Betrachten der Bewegtbilder macht Freude. Beim Abspielen der Filme befällt einen aber der Wunsch nach einem noch größeren Bildschirm. Platz wäre eigentlich dafür vorhanden, beispielsweise bringt Samsung bei seinem Galaxy S8 Flaggschiff ein 5,8 Zoll Display unter - und das bei kompakteren Maßen, denn das S8 kommt mit einer um 0,7 cm geringeren Gerätehöhe aus.
Bei Sony machen die sehr großen Bereiche am oberen und unteren Rand den Unterschied aus. Dafür ist das Smartphone allerdings eindeutig als Sony Xperia Modell erkennbar, in Zeiten von sich immer ähnlicher werdenden Handys ist das kein zu vernachlässigender Punkt.
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Sony Xperia XZ Premium
Übersicht & Einschätzung -
Xperia XZ Premium Datenblatt
Alle technischen Daten -
Sony Xperia XZ Premium Test
Smartphone im Praxistest
Die Einrichtung des Smartphones läuft ohne Komplikationen ab, die Android Version 7.1.1 verrichtet in Kombi mit der Sony Benutzeroberfläche gewohnt zuverlässige Dienste und das XZ Premium ist ruckzuck bereit für Telefonie, Apps und Internet. Bei der Bedienung selbst gibt es nichts zu mäkeln, alles läuft flüssig durch. Aber bei einem Smartphone, das mit einer UVP von 749 Euro ausgewiesen ist und auch in den Online-Shops derzeit nur wenig darunter gehandelt wird, darf das auch genauso erwartet werden.
Beim Thema Akku hatte Sony in der Vergangenheit so seine Problemchen und der erste Eindruck beim Xperia XZ war durchaus problematisch, denn nach dem Aufladen wurde nur eine Restlaufzeit von mageren 10 Stunden angezeigt. Dies war allerdings nur eine Momentaufnahme und im Verlauf unseres Praxistests hat sich das merklich verbessert.
Daher können wir Entwarnung geben: Dem Sony Xperia XZ geht auch bei ausgiebigem Video-Streaming nicht so schnell die Puste aus und der 3.230 mAh Akku kann im Alltagseinsatz überzeugen. So lange wie auf der folgenden Abbildung zu sehen, reicht die Luft dann aber doch nicht. Hier handelt es sich eher um die theoretisch mögliche maximale Laufzeit direkt nach der kompletten Ladung, beim Surfen im Internet oder Abspielen von Videos geht der Wert dann doch rascher nach unten.
4K Display macht Freude
Aber nochmals zurück zum Herzstück des Xperia XZ Premium. Sony hat hier einen 4K Bildschirm mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel verbaut. Und die Trumpfkarte hohe Display-Qualität kann Sony im Alltagseinsatz ausspielen: die Test-Videos erscheinen gestochen-scharf und farbenfroh. Auch bei einem seitlichen Blickwinkel lassen sich Inhalte sehr gut erkennen.
Was die weiteren technischen Daten angeht, spendiert Sony beim wasserdichten XZ Premium (IP65/68 zertifiziert) ebenfalls Spitzenklasse. Der Octa-Core-Prozessor taktet pro Kern mit maximal 2,45 GHz und der Arbeitsspeicher beträgt 4 GB. Der interne Datenspeicher ist 64 GB groß, wobei auf unserem Testgerät bereits mehr als 14 GB vom Betriebssystem und rund 1,5 GB von vorinstallierten Apps belegt sind.
Unterm Strich stehen also über 48 GB zur freien Verfügung. Wenn das nicht reichen sollte, kann der Speicher mit Hilfe einer externen microSD-Karte um bis zu 256 GB erweitert werden. Der Fingerabdrucksensor ist bei Sony im Power-Button an der Seite integriert, das Entsperren damit klappt nach der Einrichtung problemlos und ist im täglichen Einsatz eine willkommene Unterstützung.
XZ Premium Kamera im Check: Das bringen die 19 Megapixel
Eine revolutionäre Motion Eye Kamera mit Super slow motion Funktion - Sony geizt nicht gerade mit Superlativen in Bezug auf die im Xperia XZ Premium verbaute Kamera. Aus diesem Grund haben wir uns die Knipse etwas genauer angesehen, schließlich sind 960 Bilder pro Sekunde, die mit der Zeitlupen-Aufnahme möglich sind, mal eine recht ordentliche Ansage.
Und in der Tat kommen bemerkenswerte Ergebnisse heraus, wenn in einem Video der Geschwindigkeitssprung zur Superzeitlupe vorkommt. Allerdings wird hier nur eine Aufnahme in HD-Qualität angeboten, im Vergleich zu den ansonsten möglichen 4K Videos natürlich ein klarer Nachteil. Wir hatten aber viel Spaß mit diesem Feature, wie unser folgendes Video zeigt:
Auch die im Test geschossenen Fotos konnten überzeugen. Bei Sonnenschein gelingen schöne Aufnahmen und auch bei schwierigeren Lichtverhältnissen kann das XZ Premium punkten - wenngleich die Bildqualität bei extremen Kontrasten etwas nachlässt. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang noch der verbaute optische Bildstabilisator, der einen großen Anteil an den unterm Strich für eine Smartphone-Kamera sehr guten Fotos hat. Gefallen hat uns auch, dass mit einem einfachen Wisch zwischen Haupt- und Selfie-Kamera gewechselt werden kann.
Das Kamera-Menü bietet über die üblichen Einstellungsmöglichkeiten hinaus beispielsweise noch einen Modus mit AR-Effekten an, bei dem sich etwa Dinosaurier oder Comic-Sprechblasen beliebig in ein Motiv integrieren lassen. Das ist sicherlich nice to have, vom Hocker gehauen hat uns das Feature aber nicht. Weiterhin sind noch zahlreiche weitere kreative Effekte möglich, so lassen sich etwa Bilder als Kaleidoskop ausgeben.