Stiftung Warentest Mobilfunknetze
D-Netze sind erste Wahl, o2 Netz mit Schwächen
Im Mai 2017 hat die Stiftung Warentest die Netze der drei größten deutschen Handynetz-Betreiber in den Kategorien Telefon- und Internetverbindung geprüft. Dabei im Fokus: der Erfolg der jeweiligen Verbindung, die Sprachqualität der Anrufe, die Videoqualität, die Dauer bis zum Aufbau der Internetseiten bzw. bis zum Abschluss der Übertragung sowie die Internetgeschwindigkeit.
Das Testergebnis der Stiftung Warentest zeigt es eindeutig, die Deutsche Telekom ist sowohl beim mobilen Telefonieren als auch beim mobilen Surfen das Maß aller Dinge und erneut der klare Testsieger. Für Vodafone steht nichtsdestotrotz ein guter zweiter Platz zu Buche, im Vergleich zum Vorjahr konnte sich der Düsseldorfer Mobilfunkprovider deutlich verbessern. Das Netz von o2 zeigt aber gerade auf dem Land nach wie vor deutliche Schwächen. Das Gesamt-Ergebnis:
- Platz 1: Telekom
mit der Note "GUT" (1,9), Infos: Telekom Handy - Platz 2: Vodafone
mit der Note "GUT" (2,2), Infos: Vodafone Handy - Platz 3: o2
mit der Note "BEFRIEDIGEND" (2,6), Infos: o2 Handy
Telefonverbindungen: Funklöcher inzwischen selten
Nach Angaben der Bundesnetzagentur haben die Deutschen im Jahr 2016 insgesamt 115 Milliarden Minuten mobil telefoniert. Eine Last, mit der die Netzbetreiber jedoch umzugehen wissen, zumindest bestätigen dies die Ergebnisse der Stiftung Warentest. Sowohl innerhalb als auch außerhalb von Städten waren sowohl das Telekom als auch das Vodafone Netz stabil und die Stiftung Warentest verteilte die Note gut. Bei o2 hingegen konnte die Sprachqualität nur innerhalb der Städte überzeugen.
Mit dem flächendeckenden Siegeszug der LTE Technik haben sich die Laufzeiten beim Verbindungsaufbau deutlich verbessert, vor allem die Telekom und Vodafone profitieren hier von der hohen LTE Verfügbarkeit. Zusätzlich für eine höhere Sprachqualität sorgt die Einführung von HD Telefonie, auch HD Voice genannt. Kaum Fortschritte gibt es dagegen im Zug, hier haben alle drei Provider nach wie vor mit Problemen zu kämpfen, wobei o2 wiederum am schlechtesten abgeschnitten hat.
Bei der Telefon-Teilnote lag die Telekom im Test mit einer 1,9 vor Vodafone (2,2), für o2 reichte es aufgrund der Schwächen auf dem Land nur zu einem befriedigend (2,7).
Die Studie der Stiftung Warentest zeigt: Die D-Netze von Vodafone und der Telekom liegen auch beim mobilen Telefonieren an der Spitze. Möglich macht dies in erster Linie die hohe LTE Verfügbarkeit. Wer vorwiegend in den Ballungsgebieten unterwegs ist, kann aber getrost zu einem o2 Tarif greifen. Allerdings müssen dort auf dem Land Abstriche in Kauf genommen werden.
Internetverbindungen: D-Netze klar im Vorteil
Angesichts des immer weiter steigenden Datenverkehrs - das Datenvolumen kletterte laut Bundesnetzagentur von rund 575 Mio. GB im Jahr 2015 um mehr als 60 Prozent auf 918 Mio. GB im Jahr 2016 - wird eine schnelle und stabile Internetverbindung immer wichtiger. Wichtigstes Qualitätskriterium ist hier zweifelsohne die LTE Verfügbarkeit und die liegt sowohl bei der Telekom als auch bei Vodafone deutlich über den Werten von o2.
Im Test der Stiftung Warentest lag der LTE Anteil bei den Datenverbindungen auf dem Land bereits bei 97%, Vodafone erreichte hier ebenfalls gute 91%. Ganz anders die Situation bei o2, nur knapp mehr als jede zweite Verbindung (55%) wurde über das o2 LTE Netz hergestellt. Die Ehrenrettung für o2 findet allerdings in der Stadt statt. dort war in 9 von 10 Fällen LTE möglich.
Summa summarum bedeutete dies in dieser Kategorie für die Telekom die Note gut (1,9), Vodafone erreichte hier ebenfalls gut (2,2). Auf dem dritten Platz folgt wiederum o2 mit der Teilnote befriedigend (2,6).
Beim mobilen Internet ergibt sich beim Test der Stiftung Warentest im Vergleich zur Telefonie ein nahezu identisches Bild, aufgrund der deutlich besseren LTE Verfügbarkeit liegt wiederum die Deutsche Telekom ganz vorne, gefolgt von Vodafone. Bei o2 wiederum sind es erneut die schlechten Messergebnisse auf dem Land, die das Gesamtergebnis verhageln. o2 ist zwar günstiger als die Telekom und Vodafone, bei der Qualität der mobilen Internetverbindung ist aber noch viel Luft nach oben.
Fazit: LTE Verfügbarkeit als Hauptkriterium für Netzwahl
Basierend auf den Ergebnissen in den beiden Testkategorien und dem Gesamtresultat der Studie lassen sich folgende Schlüsse ziehen:
Wer die Mobilfunk-Netze vorwiegend zum Telefonieren in den großen Ballungsgebieten in Anspruch nimmt, hat den Ergebnissen von Stiftung Warentest zufolge die freie Wahl, ohne dabei auf große Qualitätsunterschiede achten zu müssen. Wer aber auch auf dem Land auf eine gute Sprachqualität vertrauen möchte, sollte besser zu einem D-Netz Tarif greifen.
Beim mobilen Internet haben die Telekom und Vodafone die Nase deutlich vorne. Downloads gehen im D-Netz generell deutlich schneller vonstatten und Videos werden deutlich öfter in HD-Qualität übertragen. Während das E-Netz von o2 in der Stadt noch einigermaßen mithalten kann, ist es auf dem Land noch nicht konkurrenzfähig. Hier muss o2 unbedingt nachlegen und den Ausbau der LTE Verfügbarkeit zügig vorantreiben.
Hintergrund: So hat die Stiftung Warentest geprüft
Deutschlandweiter Test im Ballungsraum und in ländlichen Gebieten
Deutschland surft und telefoniert mobil und das mit massiv steigender Tendenz. Ein Grund mehr für Stiftung Warentest, die Leistungen der Mobilfunk-Netze einem umfangreichen Test zu unterziehen. Geprüft wurden die Bereiche Telefon- und Internetverbindungen, die Tests fanden deutschlandweit sowohl in Ballungsgebieten, als auch in Kleinstädten und im ländlichen Raum statt. Beide Kategorien wurden unterschiedlich stark gewichtet, die Telefonie ging mit 40 Prozent und das Internet mit 60 Prozent in die Wertung ein.
Fakten zum Test
Für den Test erfolgten von Februar bis April 2017 die Messungen auf einer 3.700 Kilometer langen Autofahrt durch Deutschland. Zusätzlich wurde in drei Großstädten (Berlin, Hamburg und München) und neun weiteren ausgewählten Städten getestet. Unterwegs waren die Prüfer auf Autobahnen und Landstraßen sowie innerhalb von Städten auf Hauptverkehrsstraßen und in Wohngebieten. Für den Test der Telefonqualität in den Zügen spulten die Prüfer in Fernzügen insgesamt 2.400 Testkilometer runter. Als Testgerät wurde das Sony Xperia Z5 eingesetzt.
Ablauf und Bewertung
Telefonverbindungen wurden vom Handy ausgehend und das Handy erreichend gemessen (Verbindungsdauer alle drei Minuten je zwei Minuten). In der Kategorie Internetverbindung wurden Daten-Downloads und -Uploads durchgeführt, mehrere mobile Websites geöffnet und ein YouTube-Video in 1080p Qualität abgerufen.
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